WALDECK / WESERBERGLAND. Der Edersee in Nordhessen, der den Wasserstand in der Weser regulieren soll, ist randvoll. Mit einer Wassermenge von 199,1 Millionen Kubikmetern beträgt die Füllmenge aktuell fast 100 Prozent. Mit einem Überlauf rechnet das zuständige Wasser- und Schifffahrtsamt in Hann. Münden am Donnerstag eher nicht, er bleibe aber möglich.
Sollte der Edersee überlaufen, seien keine Schäden zu erwarten, denn die Überlaufmenge könne nur gering sein. Nach den Daten der Behörde fließen derzeit 7,52 Kubikmeter Wasser je Sekunden in den See und 8 Kubikmeter je Sekunde ab, und für die kommenden Tage wird kaum Niederschlag erwartet.
Dass der Edersee um diese Jahreszeit vollgelaufen ist, sei nicht außergewöhnlich. „In diesem Jahr hat es genügend geregnet, sodass wir die Talsperre planmäßig zum 1. Mai voll einstauen können“, erklärte ein Sprecher des Wasser- und Schifffahrtsamtes. Dies sei das übliche Ziel, das man aber nicht jedes Jahr erreiche.
Die Wassermassen lägen zurzeit etwa 12,3 Kubikmeter über dem langjährigen Mittelwert.
Die Weser bei Hameln steht nicht mehr so hoch wie noch vor zweieinhalb Wochen. Am 10. April hatte der Pegel mit 3,23 Meter einen Höchststand erreicht und zeigt seitdem deutlich fallende Tendenz. Am Donnerstag waren es noch 1,61 Meter. Eine Regulierung der Weser ist zurzeit nicht notwendig.
In trockenen Sommern kommt es immer wieder zu Interessenkonflikten mit Bootsverleihern, Surfschulen und Gastronomen am Edersee, wenn trotz einer nur wenig gefüllten Talsperre Wasser an die Weser abgegeben wird. Die Anrainer der Weser dagegen wollen im Sommer keinen ausgetrockneten Fluss und im Winter eine Talsperre, die so aufnahmefähig ist, dass sie vor einem Hochwasser schützen kann. mit dpa