MINDEN. Wie haben Kinder der NS-Zeit wahrgenommen, was in der kleinen und großen Welt vor sich ging? Das zeigt die Ausstellung „Mussolini fährt durch Probsthagen“ in der Offenen Kirche St. Simeonis, die am Dienstag, 8. März, eröffnet wurde.
Die Blättersammlung stammt aus dem Zeichenunterricht der Jahre 1937-1940 in der Volksschule des Dorfes Probsthagen im Schaumburger Land. Der damalige Lehrer Karl Blaume hatte die Zeichnungen aufbewahrt.
Alltag im Schweinestall, Bau der elektrischen Überlandleitung, militärischer Besuch im Klassenzimmer: Bunt und vielfältig dokumentieren die Zeichnungen aus dem Blick der Kinder das Neben- und Miteinander von politischer Agitation und scheinbar unbeeinträchtigter Dorf-Idylle.
Von Kräften und Ideologien ihrer Zeit geprägt
Die schulhistorische Ausstellung mit den rund 85 Jahre alten Zeichnungen laden zum Nachdenken darüber ein, wie Menschen in ihrer Wahrnehmung der Welt – bewusst wie unbewusst – von Kräften und Ideologien ihrer Zeit geprägt werden – damals wie heute.
Die Ausstellung dauert bis zum 9. April, sie ist immer dienstags bis samstags in der Zeit von 11 bis 17 Uhr geöffnet. Führungen für Schulklassen (ab Klasse 5) und andere Gruppen sind nach Vereinbarung möglich. Wer Interesse hat, soll sich unter Telefon (05 71) 9 34 19 68 oder per E-Mail an andreasbruegmann@gmx.de melden.
mt
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