In Schaumburg wird seit mehr als 10 Jahren Oktoberfest gefeiert
Der kleine Oktoberfest-Knigge: So steht es um Dirndl und Lederhose
In München wird jedes Jahr bei der Wiesn zünftig gefeiert,auch in Schaumburg heißt es seit mehr als 10 Jahren: O‘ zapft is! Viele Oktoberfest-Besucher kleiden sich gerne in Dirndl oder Lederhose. Bei der Wahl der Bekleidung und beim Schnüren der Schürze gibt es aber einiges zu beachten.
veröffentlicht am 22.10.2022 um 09:00 Uhr aktualisiert am 22.10.2022 um 19:48 Uhr
22. Oktober 2022 09:00 Uhr
dpa
In München wird jedes Jahr bei der Wiesn zünftig gefeiert,auch in Schaumburg heißt es seit mehr als 10 Jahren: O‘ zapft is! Viele Oktoberfest-Besucher kleiden sich gerne in Dirndl oder Lederhose. Bei der Wahl der Bekleidung und beim Schnüren der Schürze gibt es aber einiges zu beachten.
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Kein muss, eine Entscheidung: Festhalten sollte man: Die Tracht ist auf dem Oktoberfest und auch auf den anderen Festen dieser Art kein Muss. Vor den 2000er Jahren trugen sogar kaum Münchner Dirndl und Lederhose auf der Wiesn, in den 50er und 60er Jahren waren der Anzug und das Kostüm das Outfit der Wahl. Später herrschte eindeutig der Freizeitlook vor. Nach und nach mischten sich dann erst traditionelle Einzelteile ins Outfit, schließlich kam es geradezu zum Hype um den Komplettlook für den allgemeinen Massenmarkt. Entsprechend vielfältiger und günstiger wurde die Tracht im einschlägigen Fachhandel.
Aber nach wie vor gilt: „Zug’reiste“– also die Menschen, die nicht aus der Region stammen – und alle, die mit dieser landestypischen Tradition wenig anfangen können, können auch gut und gerne in einer Jeans und T-Shirt feiern. Und wer sich der Wiesn-Stimmung ein wenig anpassen möchte, kann zum Beispiel auch nur einen Hut, eine Trachtenbluse oder -jacke anziehen.
Kein Dresscode: Wie die Tracht der Feiernden selbst auszusehen hat, ist ebenso nicht festgelegt. Die Stadt München schreibt auf der offiziellen Oktoberfest-Homepage: „Ob traditionell oder modern ist jedem selbst überlassen.“ Aber wer einen Fauxpas vermeiden möchte, der sollte zum Beispiel nicht zu billigen Stoff-Lederhosen greifen, T-Shirts unter das Dirndl ziehen und alberne Sepplhüte aufziehen. Und: Ein No-go sind die Schürze, die länger ist als das Kleid selbst, oder eine Lederhose, die kürzer als Knielänge ist.
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Das erste Oktoberfest wurde 1810 anlässlich der Hochzeit von Kronprinz Ludwig und Prinzessin Therese gefeiert. Mittlerweile ist die Wiesn das größte Volksfest der Welt. Foto: Pixabay
Foto: DIALOG
Moderne Kombinationen: Genauso wie in der Alltagsmode kann man auch hier vielen Fällen gut einen Mix aus Vintage-Elementen und modernen Stücken tragen. Männern zum Beispiel empfiehlt Modeberaterin Sonja Grau durchaus die Kombination von Lederhose aus Hirsch- oder Velourleder mit T-Shirt oder einem Pullover statt dem typischen Trachtenhemd. „Sogar Hoodies sind Wiesn-tauglich - sofern Sie die Gesamtausstrahlung stilvoll unterstreichen“, findet die Modeberaterin.
Auch viele Modefirmen legen zunehmend Wert darauf, in ihren Kollektionen immer auch alternative Outfits losgelöst vom Dirndl und Lederhose anzubieten. Orientiert wird sich am modernen Landhausstil. Für Frauen gibt es da zum Beispiel Jeans zur Karobluse oder zur weißen Bluse und darüber ein farbiges Mieder. Oder man trägt einen an ein schickes Sonntagsdirndl erinnernden Rock zum weißen Oberteil.
Die Trends: Sogar bei der Tracht gibt es Trends. Die Stücke sind zuletzt dezenter und zugleich traditioneller geworden. Gedeckte Farben, gestickte Blumenmotive und vor allem Karomuster sieht man vornehmlich auch in den Kollektion für 2018. Und es wird tendenziell konservativer: Die Dirndl sind wieder etwas länger. Personal Shopperin Grau hat sogar viele bis unter das Kinn reichende Oberteile entdeckt. „Alles ist brav verpackt und lässt dem Betrachter viel Freiraum, das Darunter zu vermuten“, sagt sie. Gleiches gilt für Männer: Schon seit einigen Jahren werden verstärkt traditionelle Varianten getragen.
Signale setzen: Je nachdem wo der Knoten an der Schürze des Dirndls sitzt, werden unterschiedliche Signale gegeben.
Auch mit der Feder an einem Hut lässt sich kokettieren. „Zeigt sie nach vorne, dann weiß der Mann, dass er Kontakt aufnehmen darf“, erklärt Grau. „Zeigt sie nach hinten, dann ist die Trägerin auf keinen Kontakt aus – sie möchte einfach nur feiern.“