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Plötzlich vom Hals abwärts gelähmt

Berührend: Mann sucht nach schwerem Motorradunfall seinen Ersthelfer

Zehn Jahre ist der Unfall her, der das Leben von Kai Lohmeyer aus Bad Salzuflen für immer verändert hat. Seitdem er im Mai 2012 schwer mit dem Motorrad stürzte, ist er vom Hals abwärts gelähmt. Dass er überhaupt noch am Leben ist, verdankt er der Intuition eines Ersthelfers. Diesen will er nun finden.

veröffentlicht am 13.05.2022 um 07:00 Uhr

13. Mai 2022 07:00 Uhr

Vor zehn Jahren verunglückte Kai Lohmeyer bei Hemeringen. Die Dewezet berichtete über den Unfall.
Ulrich Behmann
Ulrich Behmann Chefreporter zur Autorenseite

Zehn Jahre ist der Unfall her, der das Leben von Kai Lohmeyer aus Bad Salzuflen für immer verändert hat. Seitdem er im Mai 2012 schwer mit dem Motorrad stürzte, ist er vom Hals abwärts gelähmt. Dass er überhaupt noch am Leben ist, verdankt er der Intuition eines Ersthelfers. Diesen will er nun finden.

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Es geschieht an einem sonnigen Sonntag im Mai 2012 – auf der Kreisstraße 26 zwischen Hemeringen und Wahrendahl. Kai Lohmeyer aus Bad Salzuflen ist mit seinem Motorrad unterwegs. Er macht eine Fahrt ins Blaue. Das Weserbergland hat es ihm angetan. Der damals 43-Jährige nutzt das schöne Wetter aus.

Kurz nach 12 Uhr passiert etwas, was sein Leben für immer verändern wird. Der Betonstein- und Terrazzo-Hersteller passt eine Sekunde lang nicht auf, fährt mit seiner Honda zu schnell in eine Linkskurve. Die schwere Maschine kommt von der Straße ab – sie landet im hohen Gras auf den Beinen des Motorradfahrers. Kai Lohmeyer ist bei Bewusstsein. Er fühlt keinen Schmerz. Er will aufstehen, kann sich aber nicht bewegen. Sein Verstand funktioniert.

Schnell realisiert der verunglückte Motorradfahrer, dass er gar nichts mehr spürt. Lohmeyer ruft um Hilfe. Er trägt noch seinen Helm. Seine Schreie sind leise. Viel zu leise. „Mir war klar, dass ich nur noch mit meiner Stimme andere auf mich aufmerksam machen kann“, sagt er zehn Jahre später im Gespräch mit der Dewezet. „Ich muss mit meiner Stimme haushalten“, habe ich gedacht.

2 Bilder
„Der Unfall hat mein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Ich musste erst einmal damit zurechtkommen, dass ich jetzt im Rollstuhl sitze und nicht mehr als Handwerker arbeiten kann“ – Kai Lohmeyer. Foto: pr
Foto: DIALOG

Lohmeyer erinnert sich, dass er kurz vor dem Unglück einen Fahrradfahrer überholt hat. Er hofft, dass er hören wird, wenn sich der Zweiradfahrer dem Unfallort nähert. Dann will er – so laut er kann – um Hilfe rufen. Doch er hört nichts. Wird sein Leben auf diesem Grünstreifen enden?

Wenn mich niemand findet, wird es ein qualvoller und langsamer Tod, denkt er, während er bäuchlings auf Brennnessel-Blätter schaut. Um ihn herum wiegen sich Gräser im Wind. Vögel zwitschern. Kai Lohmeyer ist gefangen in seinem Körper. Er hat keine Kontrolle mehr über Arme und Beine, kann sich nicht bewegen.

Ersthelfer folgte einer inneren Stimme: „Dreh um. Schau nach!“

Plötzlich hört Kai Lohmeyer ein Auto. Jemand steigt aus, beugt sich über ihn. Der Mann erzählt ihm, er sei kurz zuvor an der Unfallstelle vorbeigefahren. Auf dem Asphalt habe er eine lange Bremsspur gesehen. Mehr aber nicht. Im ersten Moment habe er nicht viel darüber nachgedacht, erzählt er dem Unfallopfer. Eine innere Stimme habe dann aber zu ihm gesagt: „Dreh um. Schau nach!“

Der Autofahrer will den Notruf wählen, aber an dieser Stelle gibt es kein Netz. „Ich fahre los und hole Hilfe“, sagt er zu Kai Lohmeyer. Und: „Ich komme wieder.“ Der Schwerverletzte hat keinen Zweifel daran. Er kann sein Glück nicht fassen, dass ihn jemand gefunden hat.

Der Ersthelfer stoppt ein Auto, bittet den Fahrer, Hilfe anzufordern. Dann kehrt er zurück zu Kai Lohmeyer, um ihn zu betreuen.

Wenig später trifft ein Rettungswagen des Roten Kreuzes ein. Immer noch liegt das schwere Motorrad auf dem Verletzten. Zwei Rettungsassistenten und couragierten Helfern gelingt es, den Eingeklemmten noch vor Eintreffen der Feuerwehr zu befreien. Ein Rettungshubschrauber landet.

Das Luftrettungsteam bringt Kai Lohmeyer zur Medizinischen Hochschule nach Hannover. Dort stellen die Ärzte fest: Drei Halswirbel und zwei Brustwirbel sind gebrochen. Kai Lohmeyer ist vom Hals abwärts querschnittgelähmt – für immer.

Nach dem Unfall folgen lange Klinik-Aufenthalte

Die kommenden zweieinhalb Jahre verbringt das Unfallopfer überwiegend in Kliniken. Erst vier Tage Medizinische Hochschule Hannover, dann sechs Monate BG-Klinikum Hamburg. Dort gibt es ein Querschnittgelähmten-Zentrum. Drei weitere Klinikaufenthalte in Bad Driburg und Bad Wildungen folgen.

„Ich war zwischendurch höchstens mal ein bis drei Monate zu Hause“, sagt Lohmeyer. „Kurve falsch eingeschätzt. Zu stark gebremst. Ende der Fahrt ins Blaue. Der Unfall hat mein Leben komplett auf den Kopf gestellt. Ich musste erst einmal damit zurechtkommen, dass ich jetzt im Rollstuhl sitze und nicht mehr als Handwerker arbeiten kann.“

Seine damalige Frau habe von der Polizei eine Notiz bekommen. Darauf stand der Name meines Retters. „Sie hat ihn wohl weggeworfen“, sagt Kai Lohmeyer – und schiebt ein „Leider“ hinterher. Zu gern würde der heute 53-Jährige den Mann kennenlernen, der ihn vor dem Tod bewahrt hat. „Er ist quasi mein bester Freund, dabei kenne ich ihn gar nicht. Wäre er damals nicht seiner Intuition gefolgt, hätte das für mich ganz übel ausgehen können.“ Er sei dem Ersthelfer so dankbar.

Lange hat Lohmeyer überlegt, was er wohl anstellen könne, um den Mann ausfindig zu machen. Die Polizei habe ihm keine Auskunft geben können, sagt er. Der Vorgang war bereits gelöscht.

So ist es Karl Lohmeyer nach dem schweren Motorrad-Unfall ergangen

Nun jährt sich das Unfallereignis zum zehnten Mal. Kai Lohmeyer nimmt das zum Anlass, öffentlich nach seinem Retter zu suchen. Er hat die Dewezet gebeten, seine Geschichte aufzuschreiben. „Vielleicht liest er ja den Text. Womöglich fragt er sich, was aus mir geworden ist“, sagt der 53-Jährige. „Hoffentlich meldet er sich.“

Lohmeyer möchte seinem Lebensretter gern erzählen, dass er „ein zufriedenes und erfülltes Leben“ hat. Nach der Trennung von seiner Frau, habe er nicht nur „eine neue Beziehung, sondern auch ein tolles neues soziales Umfeld“ gefunden.

Heute singt Kai Lohmeyer in zwei Chören („Ich bin da der einzige Sänger, der im Rollstuhl sitzt“) und engagiert sich für andere Menschen. Er berät Querschnittgelähmte, klärt über persönliche Assistenz auf, hält Vorträge, hat eine Dozentenstelle an einer Schule für Pflegeberufe bekommen, ist Mitglied in Vereinen.

Einen neuen Job hat er auch gefunden: „Ich bin jetzt gesetzlicher Betreuer, arbeite im Auftrag eines Amtsgerichts, kümmere mich um Menschen mit Problemen, die Hilfe benötigen.“

Lohmeyer sagt, er mache gern Urlaub und sei trotz seiner Behinderung schon mit allen Verkehrsmitteln gereist. Mit Freunden und Bekannten sei er gern im Theater oder besuche Konzerte.

„Abfinden werde ich mich nicht mit meiner Situation, aber arrangiert habe ich mich damit“, sagt er. „Zu meinem persönlichen Glück gehört jetzt nur noch, dass ich endlich meinen Retter kennenlernen darf.“

Der Ersthelfer kann eine E-Mail an u.behmann@dewezet.de schreiben – sie wird an Kai Lohmeyer weitergeleitet.

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