SZ/LZ-Sommerabenteurer

Bauerngut: Das sind die frischen Eindrücke aus der Fleisch- und Wurst-Produktion

Alles frisch“: Bauerngut-Prokurist Andreas Seidel (l). präsentiert SZ/LZ-Sommerabenteurern Produkte des Fleisch- und Wurstwerks. Foto: tw

Alles frisch“: Bauerngut-Prokurist Andreas Seidel (l). präsentiert SZ/LZ-Sommerabenteurern Produkte des Fleisch- und Wurstwerks. Foto: tw

841 Beschäftigte, darunter 31 Auszubildende

„Die Region Edeka Minden-Hannover mit dem Hauptproduktionsstandort Bückeburg ist mit 76 000 Mitarbeitenden und 1500 Märkten, davon 581 selbstständigen Einzelhändlern, auch von der Fläche her die größte im deutschen Unternehmensverbund; der gesamte Bereich zieht sich durch sechs Bundesländer – ein Gürtel von der holländischen bis zur polnischen Grenze“, berichtet Seidel. Der Lieferant? Die 100-prozentige Edeka-Tochter Bauerngut! Allein am hiesigen Hasengarten arbeiten 841 Beschäftigte, darunter 31 Auszubildende. Das Gros der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in der Verarbeitung tätig sind, kommt dem Prokuristen zufolge aus der Umgebung, einige indes reisen selbst aus Gütersloh an – und nehmen dafür etwa eine Stunde Fahrtzeit in Kauf.

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Bauerngut Bückeburg ist ein Vollsortimenter

Ein zweiter und weiterer Produktionsstandort liegt mit 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern in Könnern (Sachsen-Anhalt); für die Bauerngut-Logistik zuständig sind die Standorte Freienbrink (Brandenburg) und Wiefelstede (Niedersachsen/Ammerland). Allerdings: In den Hochzeiten um das Jahr 2010 herum gab es in Könnern bis zu 40 Auszubildende im Fleischerhandwerk, geblieben sind Seidel zufolge davon aktuell lediglich zwei. „Erschreckend“, nennt das der Prokurist.

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Doch wie auch immer „Allein schon unsere Größe“, so der Prokurist, „stellt sicher, dass unsere gesamte Produktionsware binnen 24 Stunden beim jeweiligen Einzelhandel vor Ort ist.“ Dabei gilt: Bauerngut Bückeburg ist ein Vollsortimenter, produziert alles – vom Würstchen bis zum Eiersalat selbst.

600 Produkte in Eigenproduktion

Seidel: „Wir fertigen am Standort über 600 Produkte in Eigenproduktion und schneiden sie anschließend bedarfsgerecht“, erzählt Seidel. Dazu gehören auch „alternative Proteine“, wie die tier- oder fleischlose Kost im Fachjargon heißt. „Damit“, so der Prokurist, „beschäftigen wir uns in Form von Tofu- oder Gemüsespießen, Flamm- und Fackelbroten bereits seit zwei Jahren.“ Denn die klassische Bratwurst oder das klassische Nackensteak habe auf dem heimischen Grill zusehends vegetarische oder vegane Konkurrenz bekommen. Doch auch eine Bratwurst mit 42 Prozent gegrilltem Gemüse treffe mehr und mehr den Kundengeschmack.

145 Goldmedaillen erhalten

Indes: Gleich ob Fleisch oder fleischlos: „Wir haben für unsere Produkte summa summarum 145 Goldmedaillen der Deutschen Lebensmittel-Gesellschaft (DLG) erhalten“, freut sich Seidel. Dazu kommen 17 Silber- und vier Bronzemedaillen. Wobei, so der Prokurist mit einem Augenzwinkern, „,Bronze’ für uns schon fast einer Beleidigung gleichkommt“. Die Kirsche auf der Sahne jedoch ist für den Bauerngut-Repräsentanten der unlängst von Bundeslandwirtschaftsminister Cem Özdemir verliehene Bundesehrenpreis für „langjährige, gleichbleibende und sehr gute Produktqualität“, wie der Prokurist sagt.

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Qualitätskontrolle durch Rezertifizierungen

Ergänzt werde die Qualitätskontrolle durch Rezertifizierungen in Sachen Arbeitsschutzmanagement (Stichwort: Ermüdungsmatten und „Barhocker“ für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ständig an ein und demselben Ort stehen müssen) sowie für mehr Tierwohl. Last, but not least erfüllt Edeka Minden-Hannover ein ums andere Mal den International Food Standard (IFS), der genaue Anforderungen an die Qualität und Sicherheit von Lebensmitteln festlegt. Der Prokurist: „Dafür stellen wir uns bei Bauerngut mindestens einmal im Jahr unangemeldeten Kontrollen; dabei wird dann von den Prüfern hier im Betrieb quasi alles ,auf links gedreht’.“ Auch dafür gibt’s am Ende dann regelmäßig ein Zertifikat, das dem Bückeburger Fleisch- und Wurstwerk jedes Mal die beste Qualitätskategorie, das sogenannte „Higher Level“ bescheinigt.

Fleisch kommt bereits in Teilstücken auf den Hof

Zerlegt werden Nutztiere in Bückeburg übrigens schon längst nicht mehr. „Das Fleisch kommt bereits nach unseren Vorgaben in Teilstücke geschnitten bei uns an“, so Seidel. Arbeitsbeginn ist am Bückeburger Hasengarten immer sonntags um 19 Uhr. Produziert wird dann bis 3 oder 4 Uhr morgens am darauf folgenden Samstag. „Danach“, erklärt der Prokurist, „kommen unsere Mechatroniker zum Einsatz, die sich in der Zwischenzeit um die Instandhaltung sämtlicher Maschinen kümmern – ehe dann am Sonntag um 19 Uhr wieder die nächste Produktionswoche beginnt.“

Warten auf die Baugenehmigung

Die durchweg hoch interessierten SZ/LZ-Sommerabenteurer stellen auch selbst viele Fragen, die der Prokurist ebenso offen wie detailliert beantwortet. Natürlich ist auch diejenige nach dem umstrittenen Hochregallager dabei: Wie weit das Ganze denn gediehen sei? „Wir warten jetzt nur noch auf die Baugenehmigung der Stadt Bückeburg“, sagt Seidel – und ergänzt mit einem verschmitzten Lächeln: „Wenn’s nach uns ginge, bräuchten wir nur noch das Ende des ,Mittelalterlich Phantasie Spectaculums’ abwarten – dann könnten wir sofort loslegen.“

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41 300 Quadratmeter Produktionsfläche

Nach einer knapp zweistündigen Seidel-Führung mit Vollschutz-Overall, Haarschutz-Haube und Überschuhen durch große Teile der 41 300 Quadratmeter großen Bückeburger Produktionsfläche mit Stationen wie Wareneingang, Produktionsvorbereitung, Räucherei, Kühlräumen, Verpackung und Manufaktur, folgt das abschließende Highlight: Die „Abenteurer“, die den Gang durch die oft nur gerade mal plus zwei Grad Celsius „warmen“ Hallen angesichts der sommerlichen Außentemperaturen als angenehm empfunden haben, dürfen eine Parmesan-Bratwurst, ein Hähnchenbrustfilet im Speckmantel sowie zwei von Bauerngut neu kreierte Veggie-Patties verkosten. „Jeweils ein Kunde hat an unserer Produkt-Hotline moniert, dass die Bratwurst zu wenig nach Parmesan schmeckt und dem Hähnchenbrustfilet zu viel Speck beigegeben ist“, erklärt Seidel. Bei Bauerngut nimmt man auch Einzelhinweise wie diese von Verbrauchern ernst, analysiert die Zusammensetzung der – vermeintlichen – „Problem-Produkte“ professionell.

Mit einer Tüte Wurst vom Hof

Doch was meinen die fünf SZ/LZ-„Produkttester“ zu der Kritik: „Parmesan- wie Speck-Gehalt sind goldrichtig“, so die einhellige Meinung; und was die neuen Veggie-Patties angeht, so können die nach Dafürhalten des Quintetts „so wie sie sind getrost in den Handel gehen“.

Bleibt – im Wortsinn – nachzutragen: Klar, dass Bauerngut am Ende keinen der Fünf vom Hof lässt, ohne nicht jedem eine gut gefüllte Wursttüte mit auf den Weg zu geben...

SZ/LZ

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