Fast 300 Kilogramm hat das Ehepaar Nitz gemeinsam abgenommen und haben so einen wichtige Entscheidung für ihre Zukunft getroffen: gegen krankhaftes Übergewicht, für ein gesünderes Leben.
Dabei machen Angela und Georg Nitz keinen Hehl daraus, dass der Weg auch beschwerliche und frustrierende Passagen bereithielt. Doch die Lebensfreude, die beide dadurch gewonnen haben, die neuen Freiheiten, die sie genießen, wiegen die Durststrecken auf. Einen Vorteil gegenüber vielen anderen Adipösen haben sie allerdings: Sie haben einander. Auf diese besondere partnerschaftliche Zweier-Selbsthilfegruppe müssen viele verzichten. Umso wichtiger ist es, dass andere Menschen ihnen zur Seite stehen, wenn der Kampf gegen das Übergewicht aufgenommen wird, vom vertrauensvollen Arzt, einem geduldigen und offenen Ansprechpartner bei der Krankenkasse, bis zu Familien, Freunden, Arbeitskollegen. Wichtig ist eine ausführliche Aufklärung, aber auch eine enge Betreuung. Dass eine psychotherapeutische Begleitung nicht zwingend erfolgt, ist nachlässig - so, wie Alkohol- oder Nikotinmissbrauch liegt auch übermäßigem Essen in vielen Fällen ein Suchtverhalten zugrunde, das nach einer genaueren Betrachtung verlangt, um die wahre Ursache zu erkennen. Eines ist der Weg über einen Magenbypass oder eine Magenverkleinerung ganz sicher nicht: einfach. Zu behaupten, jemand mache es sich leicht, wenn er diesen Eingriff für sich wählt, unterschätzt, was hinter (und auch vor) den Betroffenen liegt und tut ihnen schlicht Unrecht. Ermunterung und Schulterklopfen sind sicher hilfreicher. Dass Nitz‘ so offen mit dem Thema umgehen und sich uns anvertraut haben, um anderen krankhaft dicken Menschen Mut zu machen, nötigt mir großen Respekt ab. Hoffentlich können sie anderen Vorbild sein. Menschlich und mit ihrer fröhlichen Art sind sie es schon jetzt.