RINTELN. Die Stadt ist laut einem bundesweiten Ranking Schaumburgs wirtschaftsstärkster Standort. Glückwunsch! Aber die Kommune ruht sich auf ihren Lorbeeren aus, findet SZ/LZ-Redakteurin Marieluise Zacharias in ihrem Kommentar:
Erst einmal: Glückwunsch, Rinteln! Die Stadt ist Schaumburgs wirtschaftsstärkster Standort, hat im aktuellen Ranking der „Deutschen Wirtschaft“ ganze elf Plätze gut gemacht und liegt in der deutschlandweiten Umfrage weit vor allen anderen Schaumburger Städten und Kommunen.
Richtig überraschend ist das allerdings nicht. Rinteln kann mit Zugpferden wie Wesergold, Stüken oder Scheidt wirtschaftliche Schwergewichte vorweisen. Außerdem ist Rinteln die größte, da einwohnerstärkste, Kommune im Landkreis. Böse Zungen könnten fragen: Warum ist noch mal Stadthagen die Kreisstadt?
Doch man wird auch das Gefühl nicht los, dass Rinteln sich auf seinen Lorbeeren etwas ausruht. Erinnern Sie sich schließlich an die Ansiedlung eines großen Gewerbes in den vergangenen Jahren? Mehr noch: Zum 1. Januar 2022 verlegten die Eggersmann Futtermittelwerke im Jahr ihres 90. Bestehens ihren Firmensitz von Rinteln ins Extertal. Die Gründe: Es musste schnell gehen mit der Expansion – und so schnell gab es in Rinteln weder verfügbare Grundstücke noch Hallen.
Seit Jahren schon diskutiert Rintelns Politik über die Entwicklung von Gewerbeflächen und die Vergrößerung bestehender Industriegebiete, ohne dass es bislang nennenswerte Fortschritte gegeben hätte. Dabei kann Rintelns Stadtkasse von den Gewerbesteuer-Einnahmen doch nur profitieren.
Also, Rinteln: Mehr Tempo, bitte. Damit die Stadt wirtschaftlich stark bleibt.