Spricht man mit den beiden Tätowierern, kann man sich einem Eindruck nicht entziehen: Die EU hat hier, egal ob berechtigt oder nicht, bei der Ausarbeitung der EU-Verordnung mit dem Vorschlaghammer und nicht mit der feinen Nadel hantiert. Die Leidtragenden sind diejenigen, die am Ende Nahrungskette stehen. Nämlich die kleinen Studios und die vielen freiberuflichen Tätowierer. Und sie sind nun machtlos, klammern sich an den Petitions-Strohhalm. Das Versagen liegt bei den Farbherstellern, die es versäumt haben, sich schon früher um alternative und vielleicht weniger schädlichere Farbstoffe – wie nun in der Reach-Verordnung gefordert – zu kümmern. Vor allem vor den schon lange andauernden und deutlich wahrnehmbaren Diskussion um schädliche Inhaltsstoffe in Kosmetik- und Pflegeprodukten. Und seltsamerweise scheinen die Branchenverbände bei der Erarbeitung der Verordnung nicht mit eingebunden worden zu sein. Und das bei der EU, in der sich sonst die Lobbyverbände die Klinke in die Hand geben. Zurecht kritisieren die beiden Tätowierer, die Politik behandelt sie und ihre Branche eine schmuddelige Kellernische.
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