Die Fahrt mit der S-Bahn nach Hannover ist attraktiv – allerdings nicht beim Preis der Einzelfahrt aus dem Weserbergland. Da ist die Kalkulation überaus skurril: Für die Hin- und Rückfahrt werden zusammen 25,60 Euro verlangt; alternativ kann der Reisende 23 Euro bezahlen und dafür sogar bis Hamburg kommen. Ab Springe, wo das Tarifgebiet des Großraum-Verkehrs Hannover (GVH) beginnt – von Hameln aus der zweite Halt –, ist die Tageseinzelfahrkarte für 8,60 Euro zu haben. Diese tarifliche Schieflage ärgert die Bürger seit Jahrzehnten. Und ebenfalls sehr lange dauern die Verhandlungen, das zu ändern, zwischen den Landkreisen rund um die Landeshauptstadt mit der Region Hannover sowie den Bahnbehörden und -betreibern.
Der GVH-Tarif, so das erklärte Ziel, soll auf den Erweiterten Wirtschaftsraum Hannover – mit Ausnahme Hildesheims – ausgedehnt werden. Zu der von den Kommunen zu deckenden Einnahmelücke, die bei einer Verbilligung entsteht, gab es unterschiedliche Einschätzungen. Zeitweise ging es einen Schritt vor und zwei zurück. Schon mehrmals hat Hameln-Pyrmont 500 000 Euro für die GVH-Erweiterung im Jahresetat eingeplant – an den Weserbergländern, also auch den Schaumburgern, liege es nicht, dass es nicht vorangeht, bestätigt ein Insider in Hannover. Und er gibt sich optimistisch: Inzwischen lägen neue, allgemein anerkannte gutachterliche Berechnungen mit erheblich niedrigeren Summen vor. Ab Anfang 2019 werde darüber gesprochen.
Für Berufspendler in Hameln-Pyrmont gibt es seit Längerem die Mobil-Cards – ab April 2019 auch in Rinteln (wir berichteten) –, einen in die Nachbarlandkreise reichenden Regionaltarif des GVH. Es gibt ihn auch für Auszubildende und Senioren (ab 63 Jahre). Die Mobil-Cards kosten in der zweiten Wagenklasse rund 120 bis 200 Euro pro Monat.mafi