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Das Palais an der Herminenstraße ist 120 Jahre alt

Altersresidenz, Lazarett, Offizierskasino und Schule

Bückeburg. Richtfeste und Partys zur Einweihung herrschaftlicher Häuser gehörten in Bückeburg Ende des !9. Jahrhunderts zum Alltag. Wie Pilze schossen Villen und Prachtbauten aus dem Boden. In Gang gesetzt worden war der Bauboom von der Fürstenfamilie. Sie gehörte zu den reichsten und angesehensten Dynastien Europas. Ein Bruder des amtierenden Schlossherrn Georg war mit der Schwester von Kaiser Wilhelm II. verheiratet.

veröffentlicht am 25.04.2016 um 13:17 Uhr
aktualisiert am 28.10.2016 um 21:22 Uhr

25. April 2016 13:17 Uhr

Ein verwunschenes Märchenschloss: das Palais an der Herminenstraße, das dieser Tage 120 Jahre alt wird. Repro und Foto: gp
von wilhelm Gerntrup

Bückeburg. Richtfeste und Partys zur Einweihung herrschaftlicher Häuser gehörten in Bückeburg Ende des !9. Jahrhunderts zum Alltag. Wie Pilze schossen Villen und Prachtbauten aus dem Boden. In Gang gesetzt worden war der Bauboom von der Fürstenfamilie. Sie gehörte zu den reichsten und angesehensten Dynastien Europas. Ein Bruder des amtierenden Schlossherrn Georg war mit der Schwester von Kaiser Wilhelm II. verheiratet.

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Stark beeindruckt von Glanz und Gloria ihrer Obrigkeit waren auch die schaumburg-lippischen Landeskinder. So wunderte sich keiner, als Anfang/Mitte der 1890er Jahre Pläne zum Bau eines monumentalen Alterssitzes für die verwitwete Fürstenmutter Hermine bekannt wurden. 1896, also vor 120 Jahren, war das schlossartige Gemäuer fertig. Es wurde „Neues Palais“ genannt. Als „Altes Palais“ galt und gilt ein wesentlich schlichterer Fürstenbau, der 1811 in der Schulstraße (Nr. 16a) hochgezogen worden war.

Die Einweihung und der Einzug Hermines in ihr neues Domizil gerieten zum Großereignis. Den Auftakt nahm die Party auf dem Bahnhof. Dort war die 69-Jährige – aus Köln kommend – publikumswirksam aus dem Zug ausgestiegen. Dann ging es im offenen Zweispänner „à la Daumont“ durch die mit Fahnen und Girlanden geschmückte Stadt. Auf den Trottoirs entlang von Bahnhof-, Lange-, Schul- und Herminenstraße drängten sich Tausende jubelnder Untertanen.

Hermine durfte mit ihrer neuen Bleibe zufrieden sein. Der Palais-Bau war 55 Meter lang, 31 Meter breit und über 30 Meter hoch. Außer der geborenen Prinzessin zu Waldeck und Pyrmont durften nur ihr schrulliger Sohn Hermann, das Gesinde und ein Hofmarschall darin wohnen. Die 1500 Quadratmeter Wohnfläche im Obergeschoss des vierstöckigen Eigenheims waren ausschließlich der Fürstenmutter selbst sowie ihrer Zofe und der Hofdame vorbehalten. Eine Etage tiefer waren beiderseits der Eingangshalle die Gemächer Prinz Hermanns, die Büros des Hofmarschalls und einige Gästezimmer untergebracht. Das Dachgeschoss beherbergte Wäsche-, Bett- und Bodenkammern und die Räume fürs Personal. Im Untergeschoss lagen Heizung, Küche, Backstube, der Speiseraum fürs Gesinde und die Schlafstellen der Lakaien.

Das Herminen-Palais auf historischen Postkarten aus der Zeit um 1900.
Foto: DIALOG

Auch das Drumherum konnte sich sehen lassen. Die aus Sandstein im Stil der Neorenaissance angelegten Fassaden standen denen des Schlosses kaum nach. Das Mauerwerk war durch zahlreiche Portale, Erker und Bildhauerarbeiten aufgelockert. Kunstvoll gegliederte Giebelaufbauten sorgten für einen malerischen, hochherrschaftlichen Gesamteindruck. Ein 56 Meter hoher Turm überragt bis heute die Stadt. Die Entscheidung für den Bau war bereits Anfang der 1890er Jahre gefallen. Damals lebte der Ehemann Hermines noch. Nach dessen Tod trieben die Witwe und der älteste Sohn und Nachfolger Georg die Planungen voran. Als Grundstück hatte die Familie den „Fliegenkamp“ ausgesucht – ein weitgehend ungenutztes Brachgelände zwischen Neuthorstraße (heute Georgstraße), Herminenstraße und Harrlweg (jetzt Birkenallee). Auf dem oberen Teil des Geländes lagen die Tonkuhlen der früheren Ziegelei Eggerding. Durch Zukauf angrenzender Parzellen waren an die sechs Hektar zusammengekommen.

Mit der Planung und Bauleitung wurde Hermann Schaedtler beauftragt. Der Architekt aus Hannover hatte sich durch den Bau repräsentativer Häuser und Rittergüter einen Namen gemacht. Die Arbeiten am Palais-Projekt begannen Ende 1893. Gut ein Jahr später konnte Richtfest gefeiert werden. 1896 folgten die Nebengebäude, darunter die Gärtnerei und eine Orangerie. Zusammen mit den Bauarbeiten begann auch die Gestaltung des Geländes zu einem „englischen“ Park. Alles in allem wurden mehr als 30 000 Kubikmeter Erde bewegt. Im oberen Hangbereich mussten ganze Ton- und Kohleschichten abgetragen und an anderen Stellen bis zu drei Meter hoch neuer Boden angefüllt werden. Zum damals in die Erde gesetzten Pflanzenbestand gehört eine ganze Reihe botanischer Kostbarkeiten. Ein nach Süden vorgelagerter Spiegelteich brachte und bringt die Silhouette des Bauwerks im wahrsten Sinne des Wortes „doppelt“ zur Geltung.

Hermine blieb bis zu ihrem Tod im Jahre 1910 im Palais. Danach diente das Haus ihrer Schwiegertochter Marie Anna als Witwensitz. In den zwanziger Jahren wäre um ein Haar das heute im Stadthäger Schloss sitzende Finanzamt eingezogen. Ab 1939 wurde der Bau von der Wehrmacht als Reservelazarett genutzt. 1945 wurde das Palaisvon den Engländern beschlagnahmt und zu einer Royal-AirForce-Offiziersmesse umfunktioniert. Während dieser Zeit fielen der Dachstuhl und große Teile des Obergeschosses einem Großfeuer zum Opfer. Eine Zeit lang dachte man in der Hofkammer darüber nach, das Gebäude komplett abzureißen. Doch das wäre noch teurer geworden als die schließlich schrittweise in Angriff genommenen Reparaturarbeiten. In der Folgezeit zogen diverse Mietparteien ein. Kurze Zeit gab es auch ein Privatinternat. 1968 verkaufte der Fürst den Bau an die Blindow-Schulen, die darin bis heute eine Privatschule betreiben.




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