Bückeburg. Ein Mensch ist im ersten Obergeschoss eines Wohnhauses gestürzt und muss nach der Versorgung durch den Rettungsdienst ins Krankenhaus gebracht werden. Zur Unterstützung für den patientenschonenden Transport wird die örtliche freiwillige Feuerwehr alarmiert.
Doch schnell wird klar: Das zugehörige Treppenhaus ist viel zu eng und eine Drehleiter kann nicht aufgestellt werden. Nun sind die Spezialisten der Absturzsicherung und Höhenrettung gefragt.
Über die Ausrüstung und Arbeiten dieser Spezialkräfte informierten sich kürzlich auf einem gemeinsamen Dienstabend die Freiwilligen Feuerwehren Meinsen-Warber-Achum und Müsingen im Feuerwehrhaus Bückeburg-Stadt.
Rund 30 Kameradinnen und Kameraden der beiden Bückeburger Ortsfeuerwehren waren an diesem Abend gekommen und erhielten zunächst eine Einweisung in die Thematik und Strukturen der Gruppen. „Wir haben eine Ausbildungsgemeinschaft mit den Feuerwehren Rinteln und Rodenberg“, erklärt Höhenretter Sven Petter, der durch den Abend führte. Außerdem wurden die Einsatztaktik und das Vorgehen im Einsatzfall vorgestellt.
Nicht nur die Bückeburger Schwerpunktfeuerwehr stellt Personal für diese Einsatzgruppe. „Auch Kameraden aus Bergdorf, Cammer und Scheie gehören zur Absturzsicherungsgruppe Bückeburg“, berichtet Philip Johnen von der Ortsfeuerwehr Cammer. Zeitgleich wies er auch daraufhin hin, dass auch Kameraden anderer Ortsfeuerwehren jederzeit gerne gesehen sind.
Im Anschluss an die Präsentation im Schulungsraum ging es in die Fahrzeughalle. Dort stellte Maximilian Boldt die Ausrüstung der Absturzsicherung vor, welche in Bückeburg auf dem Rüstwagen und der Drehleiter verlastet ist. Kernstück der Ausrüstung sind die beiden „Gerätesätze Absturzsicherung“ und ein Flaschenzug, mit der die speziell ausgebildeten Feuerwehrmänner an Baugerüsten, auf Dächern oder in unwegsamem Gelände sicher arbeiten können. Oberfeuerwehrmann Maximilian Boldt stellte außerdem auch eine spezielle Trage für adipöse Patienten vor: „Sie kann bis zu 1,1 Tonnen Gewicht aufnehmen“, erklärt Boldt den interessierten Zuhörern.
Die Ausrüstung für den zweiten Part „Spezielle Rettung aus Höhen und Tiefen“ stellte Höhenretter Sven Petter im Anschluss vor. Die umfangreiche Ausrüstung umfasst zahlreiche Kleinteile. Aber auch spezielle Technik wie ein Laser-Distanz-Messgerät oder variable Tragen gehören zur Ausrüstung, welche im Alarmfall mit dem Gerätewagen Logistik und dem Mannschaftstransportfahrzeug zur Einsatzstelle gebracht werden.
Nach ungefähr zwei Stunden endete der Informationsabend. Eine Fortsetzung mit praktischen Einweisungen wurde bereits am Abend in die Planung genommen. „Wir können jederzeit in eine Einsatzsituation kommen, wo wir zusammenarbeiten müssen. Deshalb ist es wichtig und hilfreich die Ausrüstung und Arbeitsweise zu kennen“, fasst der stellvertretende Stadtbrandmeister Thomas Wimmer abschließend zusammen. red