Kleinenbremen. Der Bagger ist da. In Kleinenbremen haben die Erdarbeiten zur Renaturierung des Mühlenbaches begonnen. Der erste Abschnitt, ein 150 Meter langes Teilstück, soll bereits in vier Wochen beendet sein und konzentriert sich vor allem auf das Gelände von Hartings Wassermühle. Außerdem sind Arbeiten auf Höhe des Kindergartens geplant. Der Mühle wird nicht das Wasser abgegraben. Sie kann weiterhin betrieben werden.
Vom Auftakt machten sich jetzt auch Judith Mohme von der Stadt Porta Westfalica, Joachim Weike vom Wasserverband Weserniederung und Werner Wippermann ein Bild. Wippermann ist stellvertretender Vorsitzender des Kleinenbremer Heimatvereins, auf dessen Initiative das Projekt zurückgeht. Zudem unterstützen die Heimatfreunde das Vorhaben auch personell.
Judith Mohme ist im Portaner Rathaus die Ansprechpartnerin bei Fragen, die sich um Gewässer drehen. Für die Stadt wäre das Projekt allein kaum zu finanzieren. Ein weiterer Vorteil: „Die Teilnehmer“, so Judith Mohme, „können sich für den Arbeitsmarkt qualifizieren.“ Das Gewässerentwicklungsprojekt Weser-Werre-Else (WWE) arbeitet nämlich mit Beschäftigungsträgern zusammen. Eingesetzt werden Langzeitarbeitslose.
Täglich sind im Schnitt vier Arbeiter vor Ort in Kleinenbremen, unterstützt durch einen kleineren Kompaktbagger (3,8 Tonnen). „Mit einem großen Bagger würden wir auf dem hängigen Gelände mehr kaputtmachen als herstellen“, erklärt Koordinatorin Susanne Schütte. In Kleinenbremen ist viel Handarbeit gefragt.
Die Renaturierung des Mühlenbaches auf einer Länge von insgesamt mehr als zwei Kilometern ist Teil des WWE-Projektes, hinter dem die Kreise Minden-Lübbecke und Herford sowie diverse Kooperationspartner stehen, darunter die Stadt Porta Westfalica. Die Maßnahme wird zu 80 Prozent vom Land bezuschusst. Auftraggeber ist der Wasserverband Weserniederung.
Auf dem Mühlengelände sind zwei Furten geplant. Darunter versteht man Untiefen, an denen Gewässer zu Fuß überquert werden können. Außerdem wird der Bach kurz vor dem Mühlenteich geteilt, bevor sich beide Arme kurz vor der Straße Am Rehm wieder vereinigen. Judith Mohme wünscht sich noch einige Obstbäume auf der Wiese. Blumen sind bereits vorgesehen.
Zurzeit ist der Mühlenbach über weite Strecken begradigt und verrohrt. Nach der Renaturierung soll er in Kurven den Berg hinunterfließen und für zusätzliches Interesse sorgen, sobald das Hauptgebäude von Hartings Mühle saniert und umgebaut ist. Dort sollen ein Café und Teile des Lütkenbremer Dorfmuseums einziehen. Letzteres ist das einzige seiner Art in ganz Porta und wird vom Heimatverein in der eigentlichen Mühle betrieben.
Über den Fortgang der Renaturierung wird die Bevölkerung durch ein Baustellen-Tagebuch im Internet informiert: weser-werre-else.de