BÜCKEBURG. Bereits in dritter Generation führt Beate Koß das Schuhgeschäft ihrer Familie in der Langen Straße. Jetzt wird 100-jähriges Bestehen gefeiert. So hat sich der Schuhhandel in 100 Jahren entwickelt und immer wieder „neu erfunden“:
BÜCKEBURG. Am 2. Juli feiert Beate Koß, die Chefin vom Schuhgeschäft Quick Schuh, mit ihren Mitarbeiterinnen und zahlreichen Gästen ein seltenes Jubiläum. Vor 100 Jahren eröffnete ihr Großvater in der Schulstraße ein kleines Ladengeschäft mit Schuhwerkstatt. Es wurde über die Jahre erweitert und wird nun in der dritten Generation geführt. Bis heute schätzen die Kunden die nette, kompetente Beratung beim Schuhkauf.
Schuhmachermeister Friedrich Schulze wagt Schritt in die Selbstständigkeit
Friedrich Schulze, der orthopädische Schuhmachermeister, eröffnete vor 100 Jahren mit seiner Frau Wilhelmine einen Raum mit Werkstatt in der Schulstraße 4. Die Verkaufsfläche wurde im Laufe der Zeit dort immer wieder erweitert. Zu den zufriedenen Kunden gehörte auch die Großmutter von Alexander Fürst zu Schaumburg-Lippe. Es existiert noch ein Brief von ihr, in dem sie sich begeistert für die Schuhanfertigung bedankt und ein weiteres Paar bestellt.
Ingeborg und Gerhard Knebel übernehmen den Betrieb
Ab 1965 übernahm Tochter Ingeborg die Leitung des Geschäftes. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Gerhard Knebel leitete sie den Betrieb bis 1995. In dieser Zeit kam als Ergänzung zum Fachgeschäft 1975 ein weiterer Laden in der Langen Straße 66 hinzu. Als Franchise-Nehmer von Quick Schuh konnten den Kunden somit auch preisgünstige Angebote im Selbstbedienungsbereich gemacht werden.
Umzug von der Schulstraße in die Lange Straße
1978 wurde ein Wunsch des lange verstorbenen Friedrich Schulze mit dem Umzug des Fachgeschäftes in die belebtere Lange Straße realisiert. Das dort erworbene alte Fachwerkhaus gegenüber des Schild-Centers erwies sich als baufällig, wurde abgerissen und im gleichen Stil von Grund auf neu gebaut.
Bereits 1990 war Beate Koß, die jüngste Tochter von Ingeborg und Gerhard Knebel, als Angestellte mit im Schuhgeschäft tätig. Ihre Ausbildung hatte sie sowohl im Großhandel wie im Einzelhandel gemacht. Als ihre Mutter 1995 schwer erkrankte, übernahm Beate Koß in der dritten Generation das Schuhgeschäft.
Neuausrichtung: Beate Koß setzt auf Quick-Schuh
Doch das Bewusstsein für Schuhe hatte sich im Laufe der Jahre geändert. Die Kunden waren kaum noch bereit, die Preise eines Fachgeschäftes zu bezahlen. Daher entschloss sich Beate Koß zu einer strategischen Neuausrichtung des Geschäftes allein auf das Quick Schuh-Konzept. Somit wurde der Laden gegenüber aufgegeben. 2006 wurden die 200 Quadratmeter Ladenfläche umgebaut und modernisiert. Zum Laden gehört auch ein großes Lager im Keller, so dass auch im Winter nach Sommer-Sandalen für eine Urlaubsreise nachgefragt werden kann.
Ihre Mitarbeiterinnen waren aufgrund des angenehmen Betriebsklimas jahrelang im Laden tätig. Beate Koß: „Wir waren immer ein kleines, knackiges Team.“ Heute beschäftigt sie mit Manuela Iburg, Sonja Netzer und Petra Zoberbier langjährige, erfahrene Schuhverkäuferinnen, die vielen Kunden bestens vertraut sind und deren Vorlieben kennen.
Das Mäuse-Karussell ist wieder da
Somit hat sich das Traditionshaus Schuh-Schulze über die Jahre den wechselnden Anforderungen am Markt erfolgreich angepasst und kann jetzt sein 100-jähriges Bestehen feiern. Seit einiger Zeit steht auch das beliebte Mäuse-Karussell aus den 60er Jahren wieder im Laden und wird von den Kindern gestern wie heute geliebt.