BÜCKEBURG. Eine überaus anregende Kostprobe gab es bereits beim Herdertag im Herderjahr 2021. Nun wird die an der Universität Bielefeld lehrende Literaturwissenschaftlerin Dr. Lore Knapp am Donnerstag, 28. April, ausführlicher darüber referieren, welchen Einfluss Geistesgrößen aus England auf den ab 1771 in Bückeburg wirkenden Johann Gottfried Herder vor dessen Jahren in Schaumburg-Lippe hatten.
„Reisen, Lektüren und Ideen“ heißen die Leitworte des Vortrags. Man weiß, wie sehr sich der sensible junge Mann mit der Bedeutung der Sinne befasst hat. In Riga galt er selbst als ein wenig überspannt und leicht ablenkbar von seinen Pflichten und den Gegebenheiten. Autoren wie Francis Hutcheson, David Hume, John Locke oder Edmund Burke wurden vom jungen Herder rezipiert, Anregungen und Impulse wurden weitergeführt. Durch Abstraktion und Systematik sollte ein tieferes Verständnis der Wahrnehmung des Schönen entfaltet werden, die Aufmerksamkeit galt dem guten Geschmack, der Harmonie der Töne und dem Begreifen im ursprünglichen Sinne.
Lore Knapp lehrte nach ihrem Studium in Berlin und Cambridge an Universitäten in Berlin und Basel. 2017 wurde sie in das Junge Kolleg der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste aufgenommen. Ihr jüngstes Werk „Empirismus und Ästhetik“ erscheint noch in diesem Jahr. Herders Gedankenwelt wird darin nicht fehlen.
Die Veranstaltung beginnt um 18.30 Uhr im Gemeindehaus der Stadtkirche. Der Eintritt ist frei.
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