BÜCKEBURG. Die Gruppe SPD-Bündnis 90/Die Grünen im Stadtrat sorgt sich um die Attraktivität der Innenstadt. Insbesondere leer stehende Geschäft sind den Kommunalpolitikern ein Dorn im Auge. Deshalb wird in einem Antrag an die Stadt Bückeburg gefordert, die Neuvermietung von Ladengeschäften zu fördern.
Dies könnte nach Vorstellung der Gruppe durch die Stadt Bückeburg oder durch den Wirtschaftsbetrieb der Stadt erfolgen. Diese Förderung könnte durch eine Vermittlertätigkeit oder durch eine Funktion als Zwischenmieter für neu gegründete Geschäfte wahrgenommen werden.
In der Begründung heißt es, die Corona-Pandemie habe den Strukturwandel, der sich seit Jahren in den Stadtzentren bemerkbar mache, massiv beschleunigt. Es sei zu befürchten, dass zu den bereits vor Ausbruch der Pandemie vorhandenen Leerständen in den nächsten Jahren weitere Schließungen, insbesondere von inhabergeführten Fachgeschäften, hinzukämen. Corona beschere dem Online-Handel einen großen Zuspruch. Die Ratsgruppe befürchtet, dass dies auch nach der Pandemie so bleiben werde. „Für Gastronomen und Einzelhändler steht die Existenz auf dem Spiel. Wer in diesen Zeiten ein Geschäft neu eröffnen will, geht ein erhebliches finanzielles Risiko ein und startet mit der Ungewissheit, ob das Unternehmenskonzept dem Onlinehandel Konkurrenz machen kann“, heißt es dazu im Antrag.
Es bestehe die Gefahr, dass mit zunehmenden Leerständen Besucher und Kunden andere Einkaufsziele und Treffpunkte wählten, was weitere Umsatzeinbußen für Einzelhändler, Cafés und Restaurants nach sich ziehe. Weiter: „Gemeinsam mit allen beteiligten Akteuren und der Politik muss die Stadt aktiv werden und Gegenmaßnahmen entwickeln.“ Eine wichtige Zielgruppe seien die Eigentümer der Geschäftsimmobilien und potenzielle Gründer von Geschäften. Die Stadt könnte an dieser Stelle mithilfe der Wirtschaftsförderung in mehreren Funktionen aktiv werden. Denkbar wäre, ein Netzwerk von Immobilienbesitzern und Einzelhändlern zusammenzubringen und so leer stehende Immobilien zu vermitteln. Sie könnte aber auch Zwischennutzungen wie Pop-up-Stores, Ausstellungen oder eine künstlerische Verwendung vermitteln. In der Anlaufphase könnte die Stadt auch als Zwischenmieter auftreten, um so die Risiken für Vermieter und Mieter auszubalancieren, schreiben Sandra Schauer-Bolte (SPD) und Cornelia Laasch (Grüne) im Antrag. kk