Bückeburg. Sind Eltern an Schulen mehr als „Beiwerk“ und „Kuchenbacker“? Garnet Eichholz und Richard Lochte, Elterntrainer der Region Hannover, bezweifeln das. „Es sollte mehr basisdemokratische Elemente für Elternvertreter und Schülervertreter geben“, sagen sie. Und: „Eltern sind an der Schule unterbelichtet.“
Bückeburg. Sind Eltern an Schulen mehr als „Beiwerk“ und „Kuchenbacker“? Garnet Eichholz und Richard Lochte, Elterntrainer der Region Hannover, bezweifeln das. „Es sollte mehr basisdemokratische Elemente für Elternvertreter und Schülervertreter geben“, sagen sie. Und: „Eltern sind an der Schule unterbelichtet.“
In Bückeburg gibt es 80 Schulelternräte, an den Grundschulen und den weiterführenden Schulen. Ihre Aufgabe sind breit gestaffelt und reichen von der Vorbereitung der Elternabende bis hin zur Teilnahme an der Gesamtkonferenz. Ganz grundsätzlich sind Elternvertreter also bei allen wichtigen Entscheidungen dabei. Themen können sein: das Schulprogramm mit Leitbild, Haushaltsmitteln, Projektwochen, Klassenarbeiten und Hausaufgaben und vieles mehr. Das ist eine Menge Stoff für neu gewählte Elternvertreter, weshalb der Vorsitzende des Stadtelternrats der Bückeburger Schulen, Matthias Epp, die Notwendigkeit eines Einführungsseminars sah.
„Es ist wichtig, dass die Elternräte fit gemacht werden – das soll hier heute passieren.“ Die Weiterbildung wird vom Schulelternrat organisiert und von der Stadt bezahlt. Ein besonders wichtiges Thema, dem der Rat schon seit Langem große Aufmerksamkeit widmet, ist die steigende Gewaltbereitschaft an Schulen. Diese Gewalt habe Ursachen, die nur eine ausgebildete Fachkraft finden und beheben könne, sagt Epp.
Die Einführung in die Arbeit einer Elternvertretung übernahmen dann Garnet Eichholz und Richard Lochte, zwei Elterntrainer der Region Hannover (unterstützt vom Landeselternrat Niedersachsen und vom Regionselternrat Hannover). Darüber hinaus bieten die beiden Trainer Fortbildungen zu verschiedenen Themen an:
– in der Klasse: Informationsrechte der Elternschaft, Klassenkonferenz;
– im Schulelternrat: Elternvertretung in Gesamt-, Fach- und Klassenkonferenzen;
– im Schulvorstand: Zusammensetzung des Schulvorstands;
– Qualitätsentwicklung in der eigenverantwortlichen Schule.
„Elternvertreter müssen wissen, welche Aufgaben sie haben, was ihre Rechte und was ihre Pflichten sind“, sagt Richard Lochte. „Eine wichtige Frage ist immer: Wie unabhängig bin ich gegenüber dem Lehrer?“ Auch wenn sich in Sachen Mitwirkung der Eltern einiges getan hat – „noch sind die Eltern an der Schule unterbelichtet“, sind sich die beiden Trainer einig. Es gebe immer noch zu viele Bereiche in den die Eltern „nur Beiwerk“ seien, oder anders gesagt: „Kuchenbacker“. Was sich Lochte und Eichholz wünschen würden? „Dass es mehr basisdemokratische Elemente gibt und Eltern mitgenommen werden.“ Voraussetzung für eine gelingende Schule sei Kommunikation auf Augenhöhe. „Zufriedenheit entsteht, wenn ich weiß, was ich an der Schule ändern darf und kann“, so Lochte. Der schnelle Wechsel in den Positionen stehe einer Kontinuität entgegen. mig