BÜCKEBURG. Ein Wunsch, der offenbar am Montagmittag Gehör gefunden hat, da die Landesregierung in Aussicht stellte, dass ab dem 11. Mai Gaststätten wieder öffnen dürften: Mit einem stillen Protest ist auch auf dem Bückeburger Marktplatz im Bereich der Hofapotheke im Rahmen des verkaufoffenen Sonntags auf die dramatische wirtschaftliche Situation der Gastronomie in Zeiten der Corona-Krise bundesweit aufmerksam gemacht worden. Das Gastgewerbe stehe in der schweren Zeit des Corona-Lockdowns zusammen und kämpft gemeinsam für den Erhalt des vielfältigen Restaurant- und Hotelangebots in Deutschland, hieß es vonseiten der Initiatoren in Bückeburg um den Ratsherrn Andreas Paul Schöniger, selbst jahrelang als Vorsitzender der UHG auf dem Bundeswehrflugplatz in Achum im Gastronomie-Gewerbe aktiv.
Bekannte Szenegänger und -kenner wurden im Vorfeld zur Unterstützung animiert, für ihre Bückeburger Kneipe ein Zeichen zu setzen und der Gastronomie zu signalisieren: „Wir stehen hinter euch.“ Der Bundestagsabgeordnete Maik Beermann musste seine Zusage kurzfristig zurücknehmen, aber mit Arne Schrader, Ronny Bething, Thorwald Hey, Oliver Salomon und dem Ehepaar Eggers fanden sich Begleiter ein, die bei dieser kurzfristig von Schöniger geplanten Aktion mit ihren auf den Tisch gelegten persönlichen Bierkrügen symbolisch die Unterstützung der Gastronomen signalisierten.
Unter Beachtung der gesetzlichen Auflagen und Wahrung des vorgeschriebenen Abstandes konnten mit Passanten Informationen ausgetauscht werden. Zugleich wurde so die Stimmung in der Bevölkerung hinterfragt. Thorwald Hey, auch CDU-Ratsherr, stand als Arzt für Fragen zu dem aktuellen Thema bereit. Einer von Kündigung betroffenen Mitarbeiterin standen die Tränen in den Augen, als sie von der Schließung ihres Betriebes berichtete.
Die überwiegende Mehrzahl der Gesprächspartner hofften, dass es zu einer Lockerung für die Gastronomie komme, auch wenn zu erwarten sei, dass ein Neustart erst sehr langsam anlaufen werde. Ein Neustart klappe aber nur, wenn Bewirtungsgäste mit Entscheidungen und Vorgaben vernünftig umgingen und es von der Politik sowie den Fachleuten klare umsetzbare Vorgaben gebe, die – vorbereitet in einem Gastro-Leitfaden zum Thema Corona – bereits in einer Schublade im zuständigen Ministerium liegen könnten, heißt es vonseiten Schönigers. Mit Blick auf Österreich und der zu erwartenden möglichen Lockerung in Deutschland sollte eine Umsetzung ohne Zeitverlust doch möglich sein: „Die Wirte werden verantwortungsvoll mit der Situation umgehen und stehen bereits in den Startlöchern.“
Mit der Familie oder engen Bekannten endlich einmal wieder an einem Tisch in der Lieblingsgastronomie sitzen zu können, das wäre schon ein Erfolg, waren sich die Teilnehmer einig. Das wurde auch am Sonntag deutlich, als sich Besucher während des verkaufsoffenen Sonntags Notlösungen suchen mussten, um ihre Waffeln auf dem Pappteller oder das Eis genießen zu können – da wird der Brunnenring eben kurzerhand zum Ersatztisch erklärt.
Auch wenn sich die Resonanz auf die aufgrund der Corona-Krise bewusst auf kleiner Flamme gehaltenen Informationen in Grenzen gehalten habe, sei das Ziel, ein Signal in Richtung der Gastronomie zu senden und ins „Abstands-Gespräch“ zu kommen, erreicht worden.r, rc