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Wo Bückeburger und Mindener den Bündnisfall proben

Mit Video: Wie sich Soldaten aus Bückeburg und Minden auf Krieg vorbereiten

Sie üben die Verteidigung von Deutschland und seiner Verbündeten: Soldaten aus Bückeburg und Minden gehören ab 2023 zur Schnellen Eingreiftruppe der Nato. Wir haben sie bei einer Übung begleitet.

veröffentlicht am 26.04.2022 um 12:00 Uhr

26. April 2022 12:00 Uhr

Briten und Deutsche arbeiten Hand in Hand – im Osten Deutschlands wird für einen möglichen Bündnisfall geübt. Foto: leo
Leonhard Behmann
Leonhard Behmann Redakteur zur Autorenseite

Sie üben die Verteidigung von Deutschland und seiner Verbündeten: Soldaten aus Bückeburg und Minden gehören ab 2023 zur Schnellen Eingreiftruppe der Nato. Wir haben sie bei einer Übung begleitet.

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Das liebliche Plätschern der Wellen am Elbstrand bei Storkau mischt sich mit dem tiefen Brummen der PS-starken Motoren schwerer Militärfahrzeuge. Ein Enten-Pärchen ergreift eilig die Flucht. Acht je 26 Tonnen schwere Ungetüme rollen heran. Die gewaltigen Räder der olivgrünen Amphibien-Fahrzeuge vom Typ M 3 hinterlassen Abriebspuren auf dem Asphalt. Die Riesen sind Schnellschwimmbrücken-Baugeräte. Sie sind von Minden in den Osten der Bundesrepublik verlegt worden. Plötzlich mischt noch eine Macht mit – eine Naturgewalt braust mit Schauerböen der Stärke 8 heran. Der Regen, den Sturmtief „Nasim“ von Nordwest bringt, peitscht den Soldaten ins Gesicht. Ein Brite, der mit englischem Wetter bestens vertraut ist, jetzt aber lieber im „schönen Hameln“ wohnt, lächelt verschmitzt. „Schönes Wetter, oder?“

Manöver von einem Bückeburger geplant

Die Wellen auf der Elbe werden größer. Einen Moment lang ist unklar, ob die Konvois, die Major Florian (36) aus Bückeburg per Funk zum Elbufer lotst, den an dieser Stelle 180 Meter breiten Fluss passieren können. „Im Ernstfall marschieren wir bei jedem Wetter“, sagt Oberstleutnant André Burdich. „Aber im Manöver gilt: Safety first.“ Der Nachname von Major Florian ist tabu – er ist Geheimnisträger. Er und seine Familie sollen geschützt werden. Der Major hat das Manöver von langer Hand geplant. „Planer planen – sie verraten nicht ihren Plan“, sagt Burdich lächelnd.

Storkau zu einem strategischen Mittelpunkt geworden

Das eigentlich strategisch unbedeutende kleine Dorf Storkau ist über Nacht zu einem strategischen Mittelpunkt eines Nato-Szenarios geworden. Der Ort liegt acht Kilometer nördlich von Tangermünde im Biosphärenreservat Mittelelbe im Osten der Altmark am linken Ufer der Elbe. Die Region ist dünn besiedelt. Statistisch leben hier 14 Einwohner auf jedem Quadratkilometer. Die Operation „Black Handshake“ ist ein Manöver, das einen ernsten Hintergrund hat. Hier, „in the middle of nowhere“, wie ein Soldat aus der Nähe von Bückeburg scherzhaft sagt, bereitet sich eine Spezialeinheit auf einen möglichen Bündnisfall vor. „Würde ein Nato-Land angegriffen, würden wir ab 2023 zu den ersten Einheiten gehören, die an die Ostflanke verlegt werden“, sagt Burdich.

4 Bilder
Schutz – ein Soldat bewacht die Operationszentrale. Foto: leo
Foto: DIALOG

Codename: „Black Handshake“

Der Codename „Black Handshake“ gehe auf die Waffenfarbe der Pioniere zurück. „Das Szenario ist an die Landes- und Bündnisverteidigung ausgerichtet und dient den Pionieren zur Vorbereitung auf die Very High Readiness Joint Task Force“, erklärt der Offizier.

Mit seinen Stiefeln, die in wasserdichten Gummiüberzügen stecken, zeichnet er den Plan des Majors in den sandigen Boden. „Angenommene Lage: Der Angreifer hat die Havel überschritten. Er nähert sich der Elbe. Wir sind mittendrin, halten ihn auf. Es gibt zwar zwei Brücken, aber die sind mit Flüchtlingen verstopft.“ Das Militär nennt so ein Szenario ein „Verzögerungsgefecht.“

Bückeburger Soldaten üben den Ernstfall

Es gehört zu den anspruchsvollsten Gefechtsarten, die den Truppenführern ein hohes Maß an Koordination abverlangt. Und um Koordination geht es bei „Black Handshake“. Alles muss wie am Schnürchen klappen. „Wenn sich Fahrzeuge vor einem Gewässergang stauen, sind sie ein gutes Ziel. Das wollen wir auf jeden Fall vermeiden“.

„Orange, hier ist Lion!“

Planungsstabsoffizier Major Florian steht am Heck eines Transportpanzers „Fuchs“, der – gesichert von Soldaten mit Schnellfeuer- und Maschinengewehren – getarnt im hohen Kiefernwald steht. „Orange, hier ist Lion!“, sagt er ins Mikrofon. „Das Paket ist geschnürt.“ Was er damit meint, verrät der Offizier nicht.

Mindener Pioniere gehören bald zu Schnellen Eingreiftruppe der Nato

Gerade die baltischen Staaten, aber auch Polen, sind angesichts des russischen Einmarsches in die Ukraine auf das Höchste besorgt. Die Nato reagiert und verstärkt derzeit massiv ihre Ostflanke. Einzelne Mitgliedsstaaten, darunter Deutschland, liefern Waffen an die Ukraine.

„Hier Lion...“ – Chefplaner Major Florian aus Bückeburg. Foto: leo

Eine Kompanie des deutsch-britischen Pionierbrücke-Bataillon 130 aus Minden gehört schon bald zur „Very High Readiness Joint Task Force“. Sie ist Teil der Schnellen Eingreiftruppe der Nato. Die Spezialeinheit, zu der Soldaten aus Bückeburg und Minden gehören, bildet die „Speerspitze der Nato“, wie es in Militärkreisen heißt. Übung macht bekanntlich den Meister, sagt Offizier Burdich. „Wir wollen vorbereitet sein.“

Britische Soldaten bauen schwimmende Kriegsbrücke

Schwarzer Qualm dringt aus den Auspuffrohren, als die Amphibien-Fahrzeuge in die Elbe eintauchen. Schon während der Fahrt werden die Schwimmkörper der bullig wirkenden Riesen seitlich aufgeklappt. Es riecht nach verbranntem Diesel. Auf jedem M 3 gibt es einen Kommandanten, einen Landfahrer und einen Rüstmann.

Koordiniert – Oberstleutnant André Burdich aus Minden. Foto: leo

Nur die Bundeswehr und die Königlichen Pioniere Ihrer Majestät nutzen diese 13 Meter langen, 3,35 Meter breiten und fast vier Meter hohen Spezialfahrzeuge. Jeder Handgriff sitzt. Die Soldaten sind in der Lage, eine 100 Meter lange schwimmende Kriegsbrücke innerhalb von nur 20 Minuten zu schlagen. Über sie können selbst 64 Tonnen schwere Kampfpanzer vom Typ „Leopard II“ einen Fluss überqueren.

Schweres Gerät wird über die Elbe übergesetzt

In Storkau haben die britischen Schwimmbrückenbauer heute einen anderen taktischen Auftrag: Aus je vier M 3-Ungetümen bilden sie im Wasser zwei Schwerlastfähren. Darüber sollen Klein- und Großfahrzeuge, darunter der Panzer 44 Tonnen schwere „Dachs“ der Bundeswehr-Pioniere übergesetzt werden.

Schon vor zwei Wochen ist das beschauliche Storkau quasi der strategische Mittelpunkt für den Kriegsbrückenschlag der Nato Very High Readiness Joint Task Force geworden. Gefechtsfahrzeuge gehören seitdem zum Alltagsbild.

Auf „Wettiner Schwert folgt „Black Handshake“

Auf das Manöver „Wettiner Schwert folgt nun das Manöver „Black Handshake“ – wieder steht der Fluss im Mittelpunkt. Dass es regnet, scheint die Soldaten nicht zu stören. „Wir sind keine Schönwetter-Krieger“, sagt ein Hauptgefreiter aus Bückeburg. Immerhin ist es nicht kalt. 10 Grad Celsius zeigt das Thermometer. Die Sonnenstrahlen schaffen es nicht, die graue Wolkendecke zu durchdringen.

Die Mission ist wichtig. Das wissen alle hier. Der Krieg in der Ukraine, besser: Russlands Angriff auf ein Nachbarland führt den Pionieren vor Augen, worauf es in der Zukunft ankommt.

Ukraine-Krieg hat vieles verändert

Der Ukraine-Krieg hat vieles verändert. „Im Falle eines Bündnisfalles verteidigen wir die Freiheit“, sagt Oberstleutnant Burdich. „Deutschland wird nächstes Jahr mit der Panzergrenadierbrigade 37 den Leitverband für die Landanteile der VJTFVery High Readiness Joint Task Force stellen und eine koordinierende Rolle innehaben. Es kommt jetzt darauf an, alle Elemente in Ausbildung, Übung und Steuerung zusammenzusetzen.“ Aus einzelnen Fähigkeiten müsse nun ein Ganzes werden, beschreibt Brigadegeneral Alexander Krone die Aufgabe.

Die Fähren sind gebaut, die ersten Militärfahrzeuge überqueren die Elbe. „Das ging schnell“, sagt Oberstleutnant Burdich. Er sei von dieser Leistung aber ganz und gar nicht überrascht. „Wir haben schon vor dem Ukraine-Krieg hart trainiert und wissen, was wir können“, sagt der Offizier mit einem verschmitzten Lächeln.

Information

Das deutsch-britische Pionierbrückenbataillon 130 gehört zur Panzerlehrbrigade 9. Mit der Unterzeichnung des „Joint Vision Statement“ im Jahr 2018 wurde vereinbart, dass Großbritannien und Deutschland noch enger zusammenarbeiten. Die Einheit aus Minden verfügt als einziges Bataillon innerhalb der Nato über das Schwimmbrückensystem M3. Die Aufstellung der VJTFVery High Readiness Joint Task Force, zu der auch eine Kompanie der in Minden stationierten deutsch-britischen Pionierbrücke-Bataillon 130 gehört, wurde durch den „Readiness Action Plan“ auf dem NATO-Gipfeltreffen im walisischen Newport im September 2014 beschlossen. Vor dem Hintergrund des Vorgehens Russlands gegenüber der Ukraine und der rechtswidrigen Annexion der Krim sahen die Nato-Mitgliedsstaaten die dringende Notwendigkeit, mittels einer „Speerspitze“, der VJTFVery High Readiness Joint Task Force, schnell und flexibel auf sicherheitspolitische Entwicklungen reagieren zu können. Die VJTFVery High Readiness Joint Task Force ist Teil der Nato-Schnelleingreiftruppe und laut Bundeswehr ein wesentliches Element zur Abschreckung und Verteidigung in Europa. Sie zeichnet sich durch die hohe Einsatzbereitschaft, eine materielle Vollausstattung und die Verlegebereitschaft innerhalb von 48 bis 72 Stunden aus. Zusätzlich zu den Landanteilen besteht die Nato-Speerspitze unter anderem aus Luft- und Seestreitkräften sowie Cyber- und Spezialkräften. Für den Landanteil der VJTFVery High Readiness Joint Task Force fordert die Nato die Gestellung eines einsatzbereiten und autark einsatzfähigen militärischen Großverbandes, eine verstärkte multinationale Kampftruppenbrigade.

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