Bückeburg. Mit vielen neuen Eindrücken ist der Schaumburger Jugendchor aus England zurück. Ihr „Homecoming“ feierten die Sänger jetzt in der voll besetzten St.-Cosmas-und-St.-Damian-Kirche Petzen.
Bückeburg. Mit vielen neuen Eindrücken ist der Schaumburger Jugendchor aus England zurück. Ihr „Homecoming“ feierten die Sänger jetzt in der voll besetzten St.-Cosmas-und-St.-Damian-Kirche Petzen.
Homecoming – so wird im englischsprachigen Raum die Rückkehr ehemaliger Schüler an ihr College bezeichnet. Die „Alumni“ werden groß gefeiert – oft mit einem Ball oder einer Parade durch die Stadt. Eine Nummer kleiner, dafür aber auf hohem Niveau war jetzt das „Homecoming-Konzert“ des Schaumburger Jugendchores in der Kirche Petzen. Auch ohne Parade hatten die Zuhörer viel Freude an den Liedbeiträgen, die der Chor aus England mitgebracht hatte.
Dort hatten die Sänger am „Harrogate International Youth Festival – Music & Performing Arts“ teilgenommen und eine Reihe von Auftritten absolviert. Das Eröffnungskonzert fand in der altehrwürdigen „Royal Hall“, quasi das „Wohnzimmer“ Harrogates, statt, zusammen mit Brassbands, Tanzensembles und Chören. Ostersonntag gastierte der Chor dann im geschichtsträchtigen „Old Swan“ – ein weiteres Glanzlicht dieser Konzertreise.
„Es war für alle eine wertvolle und tolle Erfahrung“, sagte der 1. Vorsitzende, Thomas Klein, in der Kirche Petzen. Ähnlich äußerte sich auch Stephan Reygers, der 2. Vorsitzende des Chors. Die Sänger hätten in England viel erlebt – das Publikum sei von sämtlichen Auftritten begeistert gewesen. „Ihr habt das großartig gemacht.“
Großartig – so geriet auch das erste Konzert der Sänger auf Schaumburger Boden. Von Beginn an zeigte sich der Konzertchor bestens aufgelegt und auf ganz hohem Niveau. Unter dem Dirigat von Stephanie Feindt präsentierte sich der Chor so frisch wie selten zuvor.
Erster Höhepunkt war das inbrünstige „Ave Maria“, mit Glanz im Sopran und einem intimen Alt. Wunderschön auch: „Dat du min leevsten büst“, das ganz zart und mit einem gesungenen Rhythmus daherkommt; ein „Schlager“, den man kaum aus seinem Ohr bekommt. Ganz anders: der „Jasminenstrauch“ von Friedrich Rückert. Der Chor bildet den Geist des Liedes kongenial ab – die romantische Grundstimmung, das leicht Ominöse. Hier sitzt jeder Ton an der richtigen Stelle, es gibt kein Zuviel oder Zuwenig. Toll, wie gut die Sänger aufeinander eingestimmt sind. Genauso spannend ist die „Litte Jazz Mass“ von Bob Chilcott. Manchmal leicht schräg, dann wieder sehr melodiös – ein schönes Stück Musik, dem man gerne folgt. In Fahrt kommen Chor und Publikum beim nächsten Programmteil: den Spirituals „Freedom is coming“, „This little light of mine“, „Encourage my soul“ und „Baba yetu“. Der Chor wiegt seine Hüften, die Stimmen werden biegsam – dieser Chor kann alles. Schnell springt der Funke auf die Zuhörer über, die im Takt der Musik mitwippen. Ein größeres Lob gibt es nicht.
Den Schlusspunkt unter ein wunderbares Konzert setzen dann das „Schaumburger Heimatlied“ und „Evening Rise“. Ein letztes Mal erklingen die klaren, hellen Stimmen, noch einmal grummelt der Bass – dann brandet Applaus auf. Wie sagte Pastor Heinz Schultheiß in seiner Begrüßung: „Schön, dass Ihr wieder zu Hause seid.“