Bückeburg. Mit einer um zwei Prozent auf 7 405 925,46 Euro gestiegenen Bilanzsumme und einer auf die Jahre 2013, 2014 und 2015 bezogenen Durchschnittsverzinsung von 3,71 Prozent haben der Vorsitzende Klaus-Peter Twistel und die Geschäftsführerin Kirsten Schmöe die Besucher der im großen Saal des Bückeburger Rathauses tagenden Hauptversammlung der Sterbekasse der Feuerwehren beeindruckt. Unterm Strich verbuchte der 1923 gegründete Versicherungsverein auf Gegenseitigkeit einen Gewinn in Höhe von 128 437,54 Euro.
Dem in der Satzung als Gemeinschaftswerk ausgewiesene Zusammenschluss gehörten zum Stichtag 31. Dezember 2015 15 483 Personen mit 31 099 Versicherungen an. Wie Twistel und Schmöe erläuterten, wurden im Berichtszeitraum 280 Sterbefälle verzeichnet. Die Beitragseinnahmen stiegen um rund 0,5 Prozent auf rund 195 000 Euro.
Die Versammlung votierte einstimmig dafür, weiterhin einen Gewinnzuschlag zu zahlen und diesen um die Eintrittsjahre 2012, 2013 und 2014 auszudehnen. Demnach erhält jeder bis zum 31. Dezember 2014 abgeschlossene Vertrag im Leistungsfall 30,68 Euro. Ebenfalls einstimmig wurde Kirsten Schmöe (Bückeburg) als Vorstandsmitglied bestätigt und Helmut Sussieck (Werther) als neues Mitglied in das Führungsgremium gewählt.
Schmöe machte darauf aufmerksam, dass angesichts der aktuellen Zinssituation – wie von der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) gefordert – der Rechnungszins von 3,5 auf 3,25 Prozent abgesenkt wurde. „Das bedeutet aber nicht, dass wir unsere Leistungen kürzen, sondern wir müssen dadurch unsere Sicherheiten erhöhen; Sicherheit war und ist immer unser erstes Gebot“, führte die Geschäftsführerin aus.
Zu den Sicherheiten der Sterbekasse der Feuerwehren zählen sowohl die Deckungsrückstellung und die Verlustrücklage als auch die Rückstellung für Beitragsrückerstattungen. Die Deckungsrückstellung ist um rund 330 000 Euro erhöht worden. „Und durch die Absenkung des Rechnungszinses werden wir sie nochmals um 210 000 Euro erhöhen“, erklärte Schmöe. Somit erreiche die Deckungsrückstellung eine Gesamthöhe von rund 6,7 Millionen Euro. Die Verlustrücklage soll um rund 37 000 auf rund 280 000 Euro aufgestockt werden.
Die Höhe der Rückstellung für Beitragsrückerstattung betrage nach diesen Zuweisungen rund 406 000 Euro. Die Geschäftsführerin: „Somit werden wir im Leistungsfall weiterhin das Sterbegeld in Höhe von 306,78 und den Bonus gestaffelt bis 350,33 Euro pro Vertrag auszahlen.“
In den Grußworten von Horst Schwarze (stellvertretender Bürgermeister Bückeburgs), Michael Schäfer (Kreisbrandmeister Minden-Lübbecke) und Martin Brandt (Sparkasse Schaumburg) klang viel Anerkennung für die hauptsächlich in Nordrhein-Westfalen (etwa 70 Prozent der Mitglieder) und Niedersachsen (etwa 30 Prozent), darüber hinaus aber auch bundesweit engagierten Kasse mit. „Alles funktioniert wunderbar“, sagte Schwarze. „Eine echte Kameradschaftskasse“, hielt Schäfer fest.
Martin Brandt lobte die „stets angenehme und vertrauensvolle Zusammenarbeit“. Zudem lenkte der Sparkassen-Vertreter den Blick auf die „immer enger und vielschichtiger werdenden aufsichtsrechtlichen Vorgaben“. Der Vorstand des Gemeinschaftswerkes investiere sehr viel Zeit und Mühe, um die fürs Bewältigen des Amtes notwendige Sachkenntnis zu erwerben.
In diesem Zusammenhang ging Twistel mit der Aufsichtsbehörde BaFin scharf ins Gericht. „Die macht uns meiner Meinung nach das Leben schwer“, sagte der Vorsitzende. Eine jüngst erfolgte Anhebung der Gebühren für Änderungen von 500 auf 1600 Euro betrachte er als unangemessen. Twistel: „Ich halte das für grenzwertig.“ Gleichwie sei die Sterbekasse der Feuerwehren auch für das neue Geschäftsjahr gut aufgestellt. „Es wird aber sicherlich besonders im Bereich der finanziellen Neu- und Wiederanlagen kein langweiliges Jahr.