BÜCKEBURG. Schon einmal vormerken: Am 17. Juni ist der "Tag der Bundeswehr" in Bückeburg-Achum. Die Heeresflieger erwarten bis zu 60.000 Besucher. Was ihnen alles geboten wird:
BÜCKEBURG. Im vergangenen Jahr ist er auch wegen der allgemeinen weltpolitischen Lage – bis auf einen Standort – noch abgesagt worden. In diesem Jahr aber wir der „Tag der Bundeswehr“ am Samstag, 17. Juni, stattfinden, und zwar bundesweit an zehn Bundeswehr-Standorten. Mit dabei ist auch der Standort der Heeresflieger in Bückeburg, also das Internationale Hubschrauberausbildungszentrum (IHTC).
Bundeswehr zeigt, was sie alles kann – und wirbt um Nachwuchs
Da Bückeburg der einzige Standort sein wird, wo es eine Flugshow fliegender Einheiten geben wird, werden an diesem Tag bis zu 60 000 Besucher erwartet. Das sagte die Pressesprecherin des in Bückeburg stationierten Kommando Hubschrauber, Hauptmann Isabella Gattermann, im Gespräch mit unserer Zeitung. Derzeit steckt das Kommando gemeinsam mit einer Arbeitsgruppe des IHTC mitten in den Vorbereitungen für den Tag. Viel Details sind zu klären, viele Anfragen gestellt, wer und was dabei sein kann. „Kommende Woche wird der größte Teil feststehen“, sagte Gattermann: „Aber bis zum 17. Juni wird sich noch viel ändern und viel ergänzt. Wer sich auf dem Laufenden halten will bis zum 17. Juni, den verweist das Kommando Hubschrauber auf die Facebook-Seite des Landeskommandos Niedersachsen.
65.000 Besucher: Bückeburg bundesweiter Spitzenreiter
Wahrnehmung der Bundeswehr im vergangenen Jahr gewandelt
Der Tag der Bundeswehr ist eine seit 2015 jährlich wiederkehrende Großveranstaltung, die Besucherinnen und Besuchern ermöglicht, auch einmal hinter die Kasernenmauern und -zäune der Streitkräfte zu schauen. „Mit den Soldaten – und den Zivilisten in Kontakt zu kommen, zu sehen, was hinter den Mauern passiert, zu erleben, was passiert“, wie es Gattermann umriss: „Wir wollen, dass die Menschen nicht nur zugucken, sondern mitkommen: sehen, fühlen schmecken.“ Es werde gezeigt, was die Bundeswehr – und die Heeresflieger – können, sich so darstellen, dass es für Zuschauer ein greifbares Bild ergibt.
Die Wahrnehmung der Bundeswehr in der Gesellschaft sei seit dem vergangenen Jahr eine andere, erinnerte Gattermann an den Ukraine-Krieg und den Folgen in Deutschland, Stichworte Zeitenwende, 100 Milliarden Sondervermögen oder die Zurverfügungstellung von Material und Munition. Die Bundeswehr könne zeigen, was sie alles kann, auch was aus dem viel zitierten Mangel herausgeholt werden könne. Sie erinnerte daran, dass die Bundeswehr und speziell auch die Heeresflieger nicht nur militärisch unterwegs sind, sondern im Zuge von Amtshilfeersuchen vielfältig im Einsatz sei, etwa im vergangenen Jahr bei den Waldbränden in Brandenburg oder aber der Flutkatastrophe im Ahrtal. Es gehe beim „Tag der Bundeswehr“ darum, Schwellen abzubauen, dass Bundeswehr mehr als Teil der Gesellschaft gesehen wird. Bei Regionen mit Bundeswehrstandorten geb es diese Schwellen kaum, aber in Regionen ohne Standorten fehle vielfach der Bezug zur Bundeswehr.
Tiger, NH 90 oder Kampfpanzer Leopard zu erwarten
An dem besagten 17. Juni wird die Heeresfliegerei alles in die Luft bringen, was sie zu bieten hat: EC-135 und NH 90, T 1 und T 2 oder den Kampfhubschrauber „Tiger“ zählte Gattermann auf. Mit wie vielen Hubschraubern und Fluggeräten die befreundeten Armeen kommen, ist noch offen, derzeit laufen noch – unbestätigte – Anfragen bei den Niederländern mit ihren „Chinooks“, bei den Dänen oder den Schweden. Sicher dabei sind französische Soldaten, mit den die Heeresflieger ihr gemeinsames Ausbildungszentrum in Le Luc unterhalten. Natürlich werden die Heeresflieger-Regimenter dabei sein. Bei der Marine ist angefragt, was sie ins Binnenland schicken kann. Jedenfalls: Alles, was vor Ort ist und fliegen kann wird mit der Eröffnung des Tages zum Überflug in der Luft sein.
Tag der Bundeswehr 2016
Quelle: Tobias Landmann/SZLZ
Ob im Verlauf des Tages die Luftwaffe zumindest mit Überflügen des Militärtransportes Airbus A 400 M aus dem benachbarten Fliegerhorst Wunstorf oder gar einem Eurofighter dabei ist ,ließ Gattermann offen. Das werde sich erst kurzfristig entscheiden. Denn zeitlich läuft die europaweite Großübung „Air Defender“, bei der zahlreiche Flugzeuge auch der Bundeswehr im Einsatz sind. In der Zeit sei ohnehin mit mehr militärischem Flugverkehr auch über Bückeburg zu rechnen.
Fallschirmspringer und Livestream aus den Cockpits
Auf dem Boden werden in zahlreichen Vorführungen und Ständen im Freien und in den Hallen die vielfältigen Aufgaben und Geräte der Bundeswehr, sowohl im militärischen und zivilen Bereich vorgeführt. Fallschirmspringer, das Gefecht der verbundenen Waffen, also Luft- und Bodenkräften, nannte Gattermann. Was passiert, wird nicht nur vom Boden aus kommentiert, sondern Bilder und Funkverkehr aus Cockpits auf Großbildleinwände übertragen – die Planungen dafür laufen noch. Neben diversen Großgeräten wird aller Voraussicht nach auch ein Leopard 2 A 6 nach Bückeburg transportiert. Inwieweit auch die Pioniere aus Minden dabei sind, die 2016 beim letzten Tag der Bundeswehr in Bückeburg dabei waren, ist nach Angaben Gattermanns noch wegen anderweitiger Einsätze für die NATO noch offen.
Auch die Flugplatzfeuerwehr stellt sich vort
Im zivilen Bereich werden sich die Flugplatzfeuerwehr mit ihrem umfangreichen Equipment vorstellen, Wetter, Luftkontrolle, der Flughafen Hannover, die Lehrwerkstätten des Standorts zeigen die Lehrberufe, bieten Berufsberatung und das Programm „Talent Scouts“ an, und, und und … . Gattermann: Natürlich diene der Tag auch der Nachwuchswerbung, sei es im militärischen oder zivilen Bereich, auch bei der Bundeswehr gebe es Nachwuchsmangel.
Kommt Verteidigungsminister Boris Pistorius?
Die Post wird einen Sonderstempel anbieten, es gibt einen Patch zur Erinnerung an den Tag, für die Kinder gibt es ein eigenes Betreuungsprogramm und eine „Kinderolympiade, natürlich gibt es Essen und Trinken. Und reichlich Prominenz wird auch erwartet. Ob der neue Verteidigungsminister Boris Pistorius, immerhin Niedersachse, persönlich nach Bückeburg kommt oder zur Eröffnung aus einem anderen Standort zugeschaltet wird, werde kurzfristig entschieden.
Wie der Tag verkehrstechnisch über die Bühne gehen wird, ist noch offen. Derzeit werde noch um Parkflächen verhandelt, die Verkehrsführung mit diversen Behörden abgestimmt, Shuttle-Busverkehre geplant.