Am Sonntag, 10. September, öffnen in Bückeburg und Umgebung 22 historische Gebäude am Tag des offenen Denkmals ihre Tore. Das wird geboten:
BÜCKEBURG. Als „Herzstück der Schaumburger Landschaft“ bezeichnet Geschäftsführerin Dr. Lu Seegers den Tag des offenen Denkmals. Er findet in diesem Jahr am Sonntag, 10. September, von 10 bis 18 Uhr in Bückeburg und Umgebung statt. 22 Baudenkmale öffnen ihre Tore und erlauben einen Blick hinter die Kulissen. Dazu gibt es ein umfangreiches Vortrags-, Ausstellungs- und Kulturprogramm. Interessierte sollten die Chance zum Besuch nutzen, da viele Gebäude normalerweise nicht öffentlich zugänglich sind. Bückeburg kommt nämlich nur alle sieben Jahre an die Reihe, die Landschaft hat Schaumburg nämlich in sieben Regionen eingeteilt, die sich abwechseln.
Vielfältige Region
Den besonderen Reiz von Bückeburg als Veranstaltungsregion macht ihre Vielfältigkeit aus. Hier trifft die höfische Prachtentfaltung der ehemaligen Residenzstadt auf architektonisch bedeutsame Villen, eher bescheidene Bürgerhäuser und im ländlichen Bereich auf sehenswerte regional typische Bauernhöfe. „Wir wollen die ganze Palette zeigen“, sagte Seegers bei der Programmvorstellung. Damit meint sie nicht nur die große Bandbreite der Gebäudetypen, sondern auch deren unterschiedlichen Erhaltungs- und Sanierungszustand.
Gäste herzlich willkommen
Und es geht um die Menschen, die diese Denkmale heute noch mit Arbeit oder Leben erfüllen, die in ihren wohnen. Zwei von ihnen sind Beate und Falko von Strauss und Torney. In deren Haus fand jetzt auch das Pressegespräch zum Tag des offenen Denkmals statt. Wobei „Haus“ ein recht bescheidener Ausdruck für die eindrucksvolle Backsteinvilla im neugotischen Stil an der Georgstraße ist. Es entstand 1864/65 nach Entwürfen des bekannten Architekten Conrad Wilhem Hase. Auch von Strauss und Torneys freuen sich am Denkmalstag wieder auf interessierte Gäste. Der Hausherr gibt in zwei Vorträgen Einblick in die Baugeschichte, führt ums Gebäude und durch den Garten und freut sich auf anregende Gespräche. Das Ehepaar erinnert sich gerne an vergangene Denkmalstage: „Die Gäste waren immer interessiert und respektvoll!“
Per Fahrrad zum Denkmal
Die von Strausssche Villa ist eins von 22 Gebäuden, die besucht werden können. Besonders reizvoll: Der Allgemeine Deutsche Fahrradclub hat wieder eine Rad-Route ausgearbeitet, die die Sehenswürdigkeiten miteinander verbindet. Das Auto kann also zu Hause bleiben.
Neben bekannten Wahrzeichen wie Schloss, Stadtkirche oder Rathaus gilt es auch eher verborgene und unbekannte Denkmale zu entdecken. Da wären zum Beispiel ein Haushof an der Neuen Straße oder der Jüdische Friedhof an der Birkenallee.
Wer sich für heimische Bauernhäuser interessiert, ist in Petzen, Evesen, Scheie und Achum genau richtig. Manfred Röver, Leiter der Arbeitsgruppe Regionale Architektur und Kulturlandschaft in der Schaumburger Landschaft, verspricht einen Einblick in die ländliche Baugeschichte vom Zwei- zum Vierständerhaus, vom Fachwerkbau zum Ziegelgebäude. Dazu gibt es spannende Hintergrundinformationen, zum Beispiel von der Interessengemeinschaft Bauernhaus unter dem Motto „Klimaschutz ist mehr als Wärmedämmung“.
Buntes Kulturprogramm
Begleitet wird der Tag des offenen Denkmals von informativen Ausstellungen, Vorträgen und nicht zuletzt einem abwechslungsreichen Kulturprogramm. Mit von der Partie sind unter anderem der Kammerchor Cantemus, das Gitarrenensemble Apoyandos, der Nachwuchs des Schaumburger Jugendchores, die Trachtengruppe Meinsen-Warber und Frank Suchland.
Ausführliche Informationen zum Programm gibt es in einem Faltblatt, das in einer Auflage von 17 000 Stück gedruckt wurde. Von der nächsten Woche an liegt es unter anderem in den Geldinstituten, den Touristeninformationen, in Tankstellen und einigen Supermärkten aus. Der Prospekt kann auch aus dem Internet unter www.schaumburgerlandschaft.de heruntergeladen werden. Unsere Zeitung wird in den nächsten Wochen auch noch einige Schauplätze und Programmpunkte des Tags des offenen Denkmals ausführlicher vorstellen.