MEINSEN/WARBER. Die Vor- und Hauptkonfirmanden der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Meinsen, der CVJM Meinsen sowie Landwirte aus der Kirchengemeinde sammeln am kommenden Samstag, 11. Januar, in den Ortschaften Meinsen und Warber ausgediente Tannenbäume zugunsten eines Projekts des Vereins Kindernothilfe in Äthiopien sowie der Jugend- und Konfirmandenarbeit in der Meinser Kirchengemeinde.
MEINSEN/WARBER. Die abgeschmückten Weihnachtsbäume sollten bis 9 Uhr an die Straße gestellt werden, wie die Organisatoren in einer Pressenotiz mitteilen. Der Spendenanteil für die Kindernothilfe kommt einem Projekt in Äthiopien gegen Menschenhandel zugute.
Menschenhandel sei auch heute noch ein massives Problem in vielen Teilen der Welt, heißt es in der Pressemitteilung weiter. Besonders betroffen seien Kinder. Jedes Jahr würden Hunderttausende Mädchen und Jungen von Schleppern zum Beispiel an Bordelle, an Plantagenbesitzer oder an die Textilindustrie verkauft. Auch in Äthiopien floriere das Geschäft mit Kindern. In einem der ärmsten Länder Afrikas seien es aber häufig die eigenen Familien, die ihre Kinder verkaufen oder verpachten müssen. In Äthiopien sei der Handel mit Kindern zwar gesetzlich verboten, doch das sogenannte Qenja-System gebe es in manchen Regionen des Landes schon seit vielen Generationen.
Die Kindernothilfe arbeitet mit ihrer Partnerorganisation Facilitator for Change (FC) seit vielen Jahren daran, Strukturen aufzubrechen und das Qenja-System abzuschaffen. Dazu werden Frauen-Selbsthilfegruppen gegründet. Die Frauen entwickeln Geschäftsideen und sparen gemeinsam Geld, um diese Geschäftsideen mit Kleinstkrediten zu finanzieren. Die Frauen in den Selbsthilfegruppen verpflichten sich, ihre Kinder nicht als Qenja zu verkaufen und auch selbst keine Qenjas zu beschäftigen. „Die Zahl der Qenjas ist im Projektgebiet auf null zurückgegangen“, schreibt FC in seinem Jahresbericht 2018. „Kinder konnten sogar zu ihren Familien zurückgeführt werden.“r