BÜCKEBURG. Der Herbstmarkt in Bückeburg ist beliebt vor allem bei Familien und Jugendlichen. Doch wie teuer ist so ein Besuch eigentlich? Der Erfahrungsbericht:
BÜCKEBURG. Der mit zahlreichen Verkaufswagen, Imbissständen, Spielebuden und Fahrgeschäften aufwartende Bückeburger Herbstmarkt ist erwartungsgemäß ein Publikumsmagnet gewesen: Über die vier Veranstaltungstage verteilt, lockte die Kirmes Ende Oktober mehrere Tausend Besucher in die Stadt. Anteil daran hatte sicher auch das Wetter, das sich von seiner trocken Seite zeigte und milde Temperaturen beisteuerte. Insgesamt also gute Voraussetzungen für einen Kirmesbummel.
So teuer kann ein Besuch beim Herbstmarkt in Bückeburg sein
Sofern man bei dem Rundgang jedoch nicht nur gucken, sondern auch die eine oder andere jahrmarkttypische Leckerei genießen und ausgiebig Spaß in den Karussells sowie an den Spielebuden erleben wollte, musste das Portemonnaie allerdings gut gefüllt sein; dies umso mehr, wenn man als Familie unterwegs war. Denn die Preise waren durchaus happig. Ein paar Beispiele vom Samstag: Eine Fahrt mit dem 40 Meter hohen Kettenflieger „Fly Over“ kostete 4,50 Euro pro Person – Mengenrabatt gab es nicht.
Ein Einzel-Fahrchip für den Autoscooter schlug mit 3 Euro zu buche; günstiger kam man weg, wenn man gleich zwei Fahrchips (5 Euro), fünf Fahrchips (10 Euro) oder zwölf Fahrchips (20 Euro) kaufte. Drei Würfe beim Dosenwerfen schmälerten das Budget um 4,50 Euro. Ein Crêpes war für 5 Euro erhältlich. Und ein „Tornado-Spieß“ (eine spiralförmig geschnittene, auf einen Holzstab gezogene und dann frittierte Kartoffel) kostete 4 beziehungsweise 5 Euro – je nachdem, ob man einen kleinen oder großen Spieß haben wollte.
Bildergalerie: Herbstmarkt in Bückeburg
Nachfrage beim Herbstmarkt ungebrochen
Der Nachfrage taten die Preise im Großen und Ganzen jedoch keinen Abbruch: jedenfalls waren die Fahrgeschäfte gut gefüllt und auch sonst wurde von den Kirmesbesuchern augenscheinlich gut konsumiert. Entsprechend zufrieden mit seinen Umsätzen zeigte sich Schausteller Rudolf Osthold, dessen Familie mit einem Verkaufswagen für gebrannte Mandeln, Paradiesäpfel und andere Süßwaren sowie mit einem Imbissstand vertreten war. „Die Leute wollen was unternehmen – wer weiß, was kommt“, berichtete er. Das Geschäft laufe diesmal daher noch besser als beim vergangenen Bückeburger Herbstmarkt (2019); ähnlich sei es eine Woche zuvor auch schon beim Stadthäger Jahrmarkt gewesen.
Dass Osthold seine Preise ebenfalls nach oben hin angepasst hat (100 Gramm gebrannte Mandeln beispielsweise kosteten jetzt 4 Euro statt bisher 3,50 Euro), erklärte er mit den allgemeinen Preissteigerungen, die auch für ihn als Schausteller spürbar sind. Exemplarisch nannte er die erhöhten Standgebühren sowie die stark gestiegenen Strom- und Spritkosten.
Höhere Einkaufspreise grund für Preiserhöhung
Außerdem sind laut Osthold die von ihm benötigten Papiertüten, die weiße Schokolade und zum Beispiel die sogenannten „Knatter-Räder“ (mit einer Süßigkeit gefülltes Spielzeug) zurzeit schlecht zu bekommen, was seinen Worten nach ebenfalls höhere Einkaufspreise zur Folge hat.
Nicht zuletzt waren auch die Fahrten mit dem Kirmes-Klassiker „Musikexpress“ teurer als bisher: Um 0,50 Euro hatte dessen Betreiber Christian Weber die Preise eigener Schilderung nach angehoben. Eine Einzelfahrt kostete 4 Euro, für drei Fahrchips kassierte er einen ermäßigten Fahrpreis in Höhe von 10 Euro.
Energiekosten für Fahrgeschäfte hoch
Die Energiekosten für das Fahrgeschäft seien halt sehr hoch, begründete Weber die Notwendigkeit der von ihm vorgenommenen Preisanpassung. Nicht ohne zu betonen, dass er die Fahrpreise für seinen „Musikexpress“ nur ungern erhöht habe und diese „lieber wieder runterschrauben“ würde. Denn als Schausteller wolle man die Traditionsveranstaltungen ja am Leben erhalten. Und irgendwo sei „eine Grenze, bei der die Leute nicht mehr einsteigen“.
Aktuell war dieser Kipppunkt aber offenbar noch nicht erreicht, vielmehr erfreute sich auch der „Musikexpress“ gewohnt vieler Fahrgäste. Oder wie es Weber formulierte: Der Bückeburger Herbstmarkt werde gut angenommen. Gegenüber der Ausgabe von 2019 seien sogar mehr Leute auf der Kirmes.