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Ida von Kortzfleisch gründete den Reifensteiner Verband

Die Kraft einer Idee

Obernkirchen. Einer außergewöhnlichen Frau wird man am Mittwoch, 7. Oktober, im Festsaal des Stifts gedenken: Ida von Kortzfleisch, deren 100. Todestag sich dann jährt. Was dieses Leben ausmachte, bündelt sich im Titel des Festvortrags: „Der Duft der Frauenarbeit“.

veröffentlicht am 26.09.2015 um 00:00 Uhr
aktualisiert am 26.10.2016 um 10:32 Uhr

26. September 2015 00:00 Uhr

Durch sie wurde die Hauswirtschaft zu einem Beruf: Ida von Kortzfleisch (1850 – 1915). pr
Arne Boecker

Obernkirchen. Einer außergewöhnlichen Frau wird man am Mittwoch, 7. Oktober, im Festsaal des Stifts gedenken: Ida von Kortzfleisch, deren 100. Todestag sich dann jährt. Was dieses Leben ausmachte, bündelt sich im Titel des Festvortrags: „Der Duft der Frauenarbeit“.

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Obernkirchen. Einer außergewöhnlichen Frau wird man am Mittwoch, 7. Oktober, im Festsaal des Stifts gedenken: Ida von Kortzfleisch, deren 100. Todestag sich dann jährt. Was dieses Leben ausmachte, bündelt sich im Titel des Festvortrags: „Der Duft der Frauenarbeit“.

Auf Ida von Kortzfleisch (1850 – 1915) geht die Gründung der „wirtschaftlichen Frauenschulen“ zurück, in denen Hauswirtschaft als Beruf ernst genommen und weiterentwickelt wurde. (In Obernkirchen kennt man die Einrichtung unter ihrer späteren Bezeichnung „Landfrauenschule“.) Seit einigen Jahren diskutieren Politik, Wirtschaft und Öffentlichkeit heftig darüber, wie man Frauen besser in die Arbeitswelt integrieren kann. Dabei geht es vor allem um Ausbildung und Förderung. Ida von Kortzfleisch hat schon vor mehr als hundert Jahren über dieses Thema nachgedacht – und sie hat gehandelt. Susanne Wöbbeking, Äbtissin im Stift Obernkirchen, drückt es so aus: „Ida von Kortzfleisch hat Frauen, die den höheren Ständen angehörten, aus der Abhängigkeit von ihren Familien geholfen, indem sie ihnen eine berufliche Perspektive aufzeigte.“

Ida Ottilie Achatia von Kortzfleisch kam am 10. Oktober 1850 im ostpreußischen Pillau zur Welt. Erstmals schnupperte sie im Deutsch-Französischen Krieg (1870/1871) am „Duft der Frauenarbeit“, als sie die Hauswirtschaft eines Lazaretts in Pommern übernahm. Die Erfahrung arbeitete in ihr weiter. Mittlerweile in Hannover lebend, schloss sie sich nach 1890 einem Kreis protestantischer Frauen an, die sich mit dem Thema „Ausbildung und Beruf“ beschäftigten.

Im Stift verweist ein Hinweisschild auf die Vergangenheit.
Foto: DIALOG

Den entscheidenden Impuls erhielt Ida von Kortzfleisch bei einem Besuch auf ostpreußischen Gütern. Sie registrierte, wie vielfältig die Aufgaben waren, die „Landfrauen“ zu bewältigen hatten, und sie fand heraus, dass es so gut wie keine Ausbildung für diesen Beruf gab, der seinerzeit noch kaum als solcher anerkannt war.

1894 veröffentlichte Ida von Kortzfleisch einen Artikel mit dem Titel „Die allgemeine Dienstpflicht in der wirthschaftlichen Frauen-Hochschule“. Dass sie das unter dem Pseudonym „I. Pillau“ tat, mag belegen, dass ihre Überlegungen in der damaligen Zeit mindestens ungewöhnlich, wenn nicht revolutionär klangen. Befeuert von Zustimmung und unbeeindruckt von Kritik entwickelte Ida von Kortzfleisch ein Schulmodell, das sie 1895 in die Öffentlichkeit trug. Zwei Jahre später gründete sie im hessischen Nieder-Ofleiden die erste „Wirtschaftliche Frauenschule auf dem Lande“; drei Jahre später wurde die Schule nach Reifenstein verlegt, das heute zu Thüringen gehört.

Von 1901 bis 1970 arbeitete eine dieser Landfrauenschulen in Obernkirchen, untergebracht im Westflügel des Stifts. Adelige und großbürgerliche Frauen wie Friederike von Hannover (später Königin Griechenlands), die Töchter Kaiser Wilhelms II. aus zweiter Ehe, Verena Wagner (Tochter von Richard-Wagner-Enkel Wieland) und Ilse Gräfin Bredow (Schriftstellerin) lernten hier Hauswirtschaft.

Die Schule prägte die Bergstadt: In der angeschlossenen Molkerei wurde zeitweise alle Milch verarbeitet, die in Obernkirchen getrunken wurde. Die Schule widmete sich jedoch vor allem dem Gartenbau und der Geflügelzucht. So gesehen führt Susanne Wöbbeking, die heutige Äbtissin, eine Tradition weiter, wenn sie wieder Hühner – wenn auch wenige – im Stiftsgarten hält.

90 000 Maiden gingen

über die Jahre durch die Schulen

Die Ausrichtung der wirtschaftlichen Frauenschulen ist eng mit der Zeit verbunden, in der sie entstanden. Die Frauen um Ida von Kortzfleisch, die das Projekt umsetzten, waren mehrheitlich Adelige. Geschichtswissenschaftlerin Ortrud Wörner-Heil spricht in ihrem Buch „Adelige Frauen als Pionierinnen der Berufsbildung“ in diesem Zusammenhang vom „angemeldeten und durchgesetzten Führungsanspruch adeliger Frauen“.

Die Schulen öffneten sich allerdings nicht ausschließlich jungen Frauen aus dem Adel. Auch Töchter der „höheren und Mittelstände“ und aus „guten Familien“ waren laut Ida von Kortzfleisch willkommen. Anders ausgedrückt: Sie sollten aus „unseren Kreisen der oberen Zehntausend“ stammen. Die Gründung der Schulen besaß auch eine nationale Komponente. Ortrud Wörner-Heil schreibt: „Ida von Kortzfleisch identifizierte sich mit dem nationalen Staatswesen und hielt es (…) für notwendig, dass alle Frauen dem Lebensraum Nation einen positiven Sinn abgewinnen sollten.“

Dass „höhere Töchter“ Hauswirtschaft lernen und dann einen Beruf ausüben, war in der damaligen Zeit ein durchaus ungewöhnlicher Gedanke. Ida von Kortzfleisch schwebte eine Art Anpassung zwischen Frauen der Ober- und Frauen der Unterschicht vor, was das Thema Arbeit betrifft: „Für die Frau des vierten Standes – Arbeitsentlastung und Zurückgewinnung für Haus und Familie. Für die Frau der sozial höheren Stände – Arbeitsvermehrung, erweiterte und vertiefte Fachausbildung, Gelegenheit zu deren Verwertung.“

Gleichzeitig mit der ersten wirtschaftlichen Frauenschule gründete Ida von Kortzfleisch 1897 auch den Reifensteiner Verband. Ihr muss zu diesem frühen Zeitpunkt schon klar gewesen sein, dass die Idee mächtig viel Kraft besitzt. Das sollte sich bewahrheiten: In den knapp hundert Jahren, in denen die Kortzfleisch’schen Schulen arbeiteten (die letzte schloss 1990), zählten 60 Schulen zum Reifensteiner Verband, die unterschiedliche Träger hatten; 15 betrieb der Verband selbst. 90 000 Mädchen und Frauen gingen über die Jahre durch die Schulen, „Maiden“ genannt. Die Bezeichnung „Maid“, die auf Ida von Kortzfleisch zurückgeht, ist Programm: Die Buchstaben stehen für Mut, Ausdauer, Idealismus, Demut. Der Reifensteiner Verband hat heute 1250 Mitglieder. Seit 1990 ist er kein Schulträger mehr, sondern ein Verein ehemaliger Schülerinnen. Unter anderem veranstaltet der Verband in den Regionen, in denen es Landfrauenschulen gab, „Maidentage“. Auch in Obernkirchen sind von Zeit zu Zeit ehemalige Maiden zu sehen, die auf der Suche nach ihrer Vergangenheit durch Stift und Stadt laufen.




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