Nach dem Raubüberfall auf Kusnierski vergangene Woche, bei dem ihn ein noch unbekannter Täter niederschlug, und ihm mehrere Hundert Euro raubte, ist der Geschäftsmann sichtlich gezeichnet. „Ich schlafe seitdem nicht mehr“, berichtet er. Jeden Morgen begleitet ihn sein Sohn Frank zum Laden.
Als Polz-Werhahn ihm erklärte, wie unglaublich viel Geld seine Mitbürger für ihn gesammelt haben, wirkte Kusnierski beinahe betroffen. „Ich will ja da keinen Profit von machen“, betonte er. Aber es sei schon etwas ganz Besonderes zu erleben, wie viele Menschen sich für ihn eingesetzt und jetzt sogar Geld gesammelt hätten.
Zwischenzeitlich musste die Spendendose sogar geleert werden, um dem Andrang von mitfühlenden Mitbürgern Herr zu werden. Satte 230 Euro wurden in Ein- oder Zwei-Euro-Stücken gespendet. Und ein Weiterer spendete ganze 50 Euro. Und all das anonym, um einem alten Mann beizustehen, der ausgeraubt worden war. „Da kriegt man eine richtige Gänsehaut“, findet Frank Kusnierski.
„Gerade in diesen Zeiten müssen wir doch zusammenhalten“, findet Polz-Werhahn. Eigentlich sei ihr es bei der Aktion mehr um das Symbolische gegangen. „Wenn 200 Euro zusammengekommen wären, dann hätte ich das schon echt toll gefunden.“ „Aber, dass es am Ende 700 Euro werden – wow.“
Franz Kusnierski ließ es sich am Ende nicht nehmen, Henri Werhahn, der mit seinem Spontanentschluss, Kusnierski sein Taschengeld zu spenden, die ganze Sache ins Rollen gebracht hatte, ein kleines Dankeschön zu überreichen. „Ich hab ja auch nen Jungen, ich weiß wie das ist“, sagte er am Ende des kurzen Besuchs.