OBERNKIRCHEN. Wenn aus Kirsten Schaper „Adunka“ wird, ändern sich Sprache, Stimme und Melodie – selbst beim Sprechen. So konnte man als Neuling denken, eine Französin moderiere die Chansonoirs im gut besuchten Stadthaus.
In Wirklichkeit ist sie Veranstalterin, Moderatorin und Sängerin in einer Person, weiß aber die Stadtjugendpflege Obernkirchen an ihrer Seite, wenn es um die 2016 erstmals durchgeführte Veranstaltung geht. Unter den Gästen konnte die Moderatorin Obernkirchens parteilose Bürgermeisterin Dörte Worm-Kressin begrüßen.
Die Zuhörer erlebten die Musiker Ramona Timm, Julia Knubbe und Pat Sieker live auf der Bühne, außerdem eben Adunka. Pat alias Patrick, der gemeinsam mit seiner Frau Jessica auch „Schaumburger Wohnzimmermusik“ erklingen ließ, erhielt reichlich Applaus für seinen Song „Am dänischen Meer“ – eine Liebeserklärung voller Poesie. Geschickt spielt der Lyriker mit der Vielschichtigkeit der Sprache und erinnert dabei womöglich manchen der älteren Gäste an die Zeit der Liedermacher.
Pianistin animierte die Gäste zum Mitmachen
Um die Suche nach Wegen, nach Begegnung, nach Nähe und Intensität ging es in einzelnen Songs von Ramona Timm und Julia Knubbe. Die Pianistin animierte die Gäste zum Mitmachen, der lange währenden Lähmung durch die Pandemie überdrüssig. Mit Sofa und Sessel auf der Bühne sollte allenfalls humorvoll an die Zeit der Beschränktheit erinnert werden. Die Siekers etwa waren schon zur Pandemiezeit mit Angeboten aufgefallen, die Musikgenuss möglich machten, nur eben anders, etwa als Picknick mit Musik, die berührt, selbst bei Mindestabstand. Adunka, die auf YouTube eindrucksvoll von Mikro Minden unter dem Titel „Alles Neu“ porträtiert und interviewt wird, konnte auf erfolgte oder anstehende Veröffentlichungen ihrer gefeierten Gäste hinweisen. Was es schon gibt, war auch gleich zu erwerben.
Bürgermeisterin kann sich Fortsetzung vorstellen
Im Gespräch der Moderatorin mit der Bürgermeisterin ging es um die Kultur am Ort. Worm-Kressin kann sich - genau wie die Veranstalterin - gut vorstellen, dass es die Chansonoirs in Zukunft jedes Jahr geben wird. Doch wie in der Politik nach demokratischer Art haben die Menschen die freie Wahl. Diejenigen, die sich an diesem Abend für das Stadthaus „B4“ entschieden hatten, schienen ihe Wahl keine Sekunde zu bereuen.