Die Staatsanwaltschaft Detmold hat gegen den 36-jährigen Aserbaidschaner, der im Juni einen 39-jährigen Rintelner mit einer Axt erschlagen hat, wegen Mordes angeklagt.
MÖLLENBECK/STEMMEN. Einer der spektakulärsten Kriminallfälle der Region soll demnächst vor Gericht landen. Die Staatsanwaltschaft Detmold hat nun Anklage gegen den 36-jährigen Elchin A. wegen Mordes an dem Möllenbecker Andrej F. sowie der Vergewaltigung seiner Ex-Freundin erhoben.
Der tödliche Axt-Angriff auf den Möllenbecker Andrej F. war dabei offenbar nicht das erste Tötungsdelikt des aserbaidschanischen Staatsbürgers. Er wurde bereits in der Ukraine zu einer neunjährigen Haftstrafe verurteilt, bestätigt die Staatsanwaltschaft. Dadurch könnte für den mutmaßlichen Täter auch Sicherheitsverwahrung in Frage kommen, sagt Oberstaatsanwalt Christopher Imig.
Elchin A. sitzt seit seiner Verhaftung im Juli diesen Jahres in Untersuchungshaft. Er hüllt sich allerdings gegenüber den Ermittlern sowie dem psychiatrischen Sachverständigen in eisernes Schweigen.
Seine wochenlange Flucht hatte nicht nur die Region sondern ganz Deutschland in Atem gehalten. In den frühen Morgenstunden des 18. Juni soll Elchin A. den Möllenbecker Andrej F. mit einer Axt im Schalf erschlagen haben. Die Staatsanwaltschaft sieht dabei gleich zwei Mord-Merkmale. Sowohl Heimtücke, da er einen schlafenden Mann erschlagen hat. Außerdem „niedere Beweggründe“, da er aus Eifersucht gehandelt haben soll. Denn seine frühere Lebensgefährtin soll mit dem Opfer eine neue Beziehung eingegangen sein.
Nach der Tat vergewaltigte Elchin A. seine Ex-Freundin und trat mit ihr sowie ihrem Kind im Auto die Flucht an. Da A. nie gelernt hatte Auto zu fahren geriet er in eine Polizeikontrolle, bei der er die Flucht antrat. Bei der Verfolgung soll nach unbestätigten Informationen unserer Zeitung ein Beamter sich den Fuß gebrochen haben.
Danach folgte eine groß angelegte Suchaktion mit drei Hubschraubern und dutzenden Polizeieinheiten, die allerdings erfolglos blieb. Agaev flüchtete unerkannt bis nach Brandenburg an die polnische Grenze und versteckte sich dort. Mehrere Großfahndungen brachten kein Ergebnis, auch eine ausgelobte Belohnung von 5000 Euro führte nicht zu seiner Ergreifung.
Erst als Agaev sich dummerweise einen Facebook-Account erstellte, konnten die Ermittler die Spur aufnehmen und ihn festnehmen. Der Prozess muss spätestens im Januar 2023 beginnen, ein genauer Termin steht allerdings noch nicht fest.