MÖLLENBECK. Schon als sie vier Jahre alt war, hat Mirja Traft an der Schau des Kaninchenzuchtvereins F507 Möllenbeck teilgenommen, damals noch mit ihrem Kuschelkaninchen „Otto“. Ihrem Hobby ist Traft treu geblieben: Heute ist sie Jungzüchterin und hat bei der Jahresschau der Kaninchenzüchter den ersten Platz belegt.
MÖLLENBECK. Meister fallen nicht vom Himmel, besagt ein alter Spruch. Dafür verrät ein anderer, wie es gemacht wird: „Früh übt sich, wer ein Meister werden will.“ Die Jahresschau des Kaninchenzuchtvereins F507 Möllenbeck hat jüngst bestätigt, dass wirklich einiges an Wahrheit in beiden Sprüchen steckt. Die 14-jährige Mirja Traft ist dafür nur eines der herausragenden Beispiele im Verein der Möllenbecker Kaninchenzüchter. Die Jungzüchterin stellte mit ihrem Lieblingskaninchen Cas-per das beste Alttier der Schau im Kloster Möllenbeck.
Casper ist für sie ein ganz besonderes Kaninchen und ihr ganz persönlicher Favorit, verriet die Jungzüchterin. So besonders, dass sie ihm einen eigenen Namen gegeben hat, denn: „Er macht eigentlich alles; er springt, er geht ans Geschirr ...“ Und darüber hinaus gehört Casper gar nicht zu der Rasse, die Mirja Traft zu Beginn ihrer Züchterlaufbahn im Blick hatte.
Im Jahr 2007 stellte der damalige F507-Vorsitzende Manfred Kluge Mirja Traft so vor: „Unsere Jüngste ist erst vier Jahre, darf aber nächstes Jahr bei uns Mitglied werden.“ Damals spielte sie noch mit ihrem weißen Kuschelkaninchen Otto, der außer Konkurrenz an der Lokalschau teilnahm. „Sie weiß schon genau, welche Kaninchenrasse sie künftig züchten will: Farbenzwerge Rhön“, erklärte Kluge stolz für Mirja.
Die Farbenzwerge Rhön sind zwar nicht ihre bevorzugte Rasse geworden, aber schon ein Jahr später stellte Mirja zum ersten Mal ihre eigenen Zuchtkaninchen aus. Widderzwerge wie Casper mit ihren arttypischen Schlappohren sind genauso schön, durfte sich die inzwischen 14-Jährige jetzt am Wochenende von den Wertungsrichtern bestätigen lassen. Mit 97 Punkten und der Höchstnote „vorzüglich“ wurde Casper als bestes Kaninchen der Kategorie Alttiere ausgezeichnet.
Einzige Jungzüchterin
Dass Mirja Traft sozusagen in einem Rutsch mit Widderzwerge graubraun auch den Titel F507-Jugendmeisterin 2018 holen konnte, hat einen weniger erfreulichen Grund, bedauerte die Vereinsvorsitzende Rosi Spengler: „Mirja ist zurzeit unsere einzige Jungzüchterin.“ Vor elf Jahren, als Mirja noch ein Jahr auf ihren Eintritt warten musste, war das anders, steht ihr heute noch deutlich vor Augen. Damals gehörten auch Sprenglers eigene Kinder Nils und Jessica Lösecke noch zur Jugendgruppe des Vereins, die im Jahr davor ihr 50-jähriges Bestehen gefeiert hatte.
Die F507-Jugendgruppe läuft mangels Masse aktuell auf Sparflamme, aber die Geschwister Lösecke sind auch als Erwachsene ihrem Züchter-Hobby treu geblieben. „Nils hat dieses Mal sogar das beste Tier der Schau gestellt“, verriet seine Mutter und Vereinsvorsitzende Rosi Spengler. Die Dalmatiner Rex seien als Rasse schwierig zu züchten und etwas für Individualisten wie Nils, der „schon seit seiner Kindheit dabei ist“.
Die Lokalschau 2018 ist mit 156 Kaninchen zwar um 30 Tiere geringer ausgefallen, zog die F507-Vorsitzende den Vergleich zum Vorjahr. Aber die neun Altzüchter sowie Mirja Traft als einzige Jungzüchterin hätten in Summe ein Spitzenergebnis hingelegt, war sie über die einzelnen Resultate mehr als zufrieden. So hätten allein 36 Tiere die Höchstnote „vorzüglich“ mit über 97 von 100 möglichen Punkten bekommen.
Vereinsmeister 2018 in der Erwachsenen-Wertung von F507 Möllenbeck:
1. Peter Bergen, Rasse Alaska, 487,0 Punkte
2. Jessica Lösecke, Hasenkaninchen rotbraun, 486,5 Punkte
3. Edmund Lösecke, Hasenkaninchen rotbraun, 486,0 Punkte
4. Jessica Lösecke, Kleinsilber graubraun, 486,0 Punkte
5. Hartwig Kuhlmann, Blaue Wiener, 485,0 Punkte