Rinteln (wm).
Der Verwaltungsausschuss der Stadt Rinteln muss sich in seiner nächsten Sitzung am kommenden Donnerstag, 23. Februar, "zwischen zwei Übeln" entscheiden, wie Erster Stadtrat Jörg Schröder gestern formulierte: Entweder für die Errichtung eines 40 Meter hohen Mobilfunkmastes am Weserufer an der Buswendeschleife Hartler Straße oder der Installation von Mobilfunkantennen auf dem Brückentorkomplex zustimmen.
Ein entsprechender Bauantrag für den 40-Meter-Mast liegt der Stadt Rinteln bereits seit Anfang des Jahres 2004 vor.
Diese Antenne grundsätzlich zu verhindern, so sieht es Jörg Schröder, sei nach einem Ortstermin des Verwaltungsgerichtes Hannover kaum mehr möglich. Die Verwaltungsrichter hatten bei einer Besichtigung des Standortes erläutert, von dem Mast werde das Altstadtbild nicht gestört, allerdings zunächst dem von der Stadt vorgebrachten Argument der Hochwassergefahr zugestimmt.
Daraufhin hat jetzt T-Mobile als Betreiber die Antennenanlage nachgebessert und auf mögliche Hochwasserbedingungen eingerichtet, was offensichtlich auch die Verwaltungsrichter beeindruckt hat.
Ein Problem, das sich für die Verwaltungsausschussmitglieder nach der Entscheidung des Rates, den Steinanger doch zu bebauen, jetzt vertrackter als vorher gestaltet. Denn ein 40-Meter-Mast vor der Haustür könnte manchen Steinanger-Investoren stören. Auf der anderen Seite gibt es den Beschluss des Rates, grundsätzlich keine Antennen auf städtischen Gebäuden installieren zu lassen
Brückentor-Hotelpächter Matthias Möller zeigte sich gestern von der Vorstellung nicht begeistert, Antennen auf dem Dach zu haben, verwies hier allerdings auf Brückentoreigner Christian Schneidewind. Der war gestern für eine Stellungnahme nicht zu erreichen.
Mit dem Thema hat sich auch die Bürgerinitiative gegen Sendemasten in bewohnten Gebieten befasst und eine eindeutige Stellungnahme abgegeben. Heike Wethmüller: "Das Brückentor als Standort ist indiskutabel!" Auch der Bürgerinitiative sei klar, dass die mögliche "Kehrtwendung" der Stadt nur damit zu erklären sei, "dass künftige Kaufinteressenten am Steinanger von einem deutlich sichtbaren Sendemasten abgeschreckt werden könnten." Sollten die T-Mobile-Antennen auf dem Brückentor installiert werden, wäre das, so Heike Wethmüller "ein Präzedenzfall für die Innenstadt", der möglicherweise weiteren Installationen "Tür und Tor" öffnet.