Ob sich dabei die betroffenen Bückeburger eher den Forderungen der Ärzte anschließen werden oder ihre Rechte als Patienten beeinträchtigt sehen, ist dabei noch völlig offen. Denn es geht auch den Bückeburger Ärzten bei dem Streik natürlich nicht ausschließlich um die medizinische Versorgung ihrer Patienten. Neben international konkurrenzfähigen Gehältern und der Bezahlung aller Überstunden steht außerdem noch die Anerkennung der Bereitschaftsdienste als vollwertige Arbeitszeit im Forderungskatalog der Mediziner.
Zumal ausärztlicher Sicht die Lösung des Problems der knappen Kassen nicht bei den Ärzten zu finden sei. Denn die seien mit ihren finanziellen Mitteln am Ende.
"Erst stirbt das Personal, dann die Praxen - und zuletzt der Patient", fasst Andreas Schulz den Gesamtkomplex aus seiner Sicht zusammen.
Jenseits der Dramaturgie des Streiks bleibt jedoch zu fragen, ob tatsächlich 240
000Ärzte in Deutschland notwendig sind, um die Gesundheitsversorgung vollständig aufrecht zu erhalten. Und ob dazu auch immer alle Medikamente, die es auf dem Markt gibt, erforderlich sind, wird die Zukunft nach dem Streik zeigen. Anders als die Politik, sehen die Ärzte ein milliardenschweres Einsparpotenzial, das von der Politik nach Ansicht der Ärzte bewusst nicht angegangen wird, im Bereich der Straffung der Strukturen der 258 Krankenkassen. Der Streit geht somit nur in eine weitere Runde des selben Kreises.
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