Heeßen (sig).
Dass die
Liebe auch familiäre Widerstände überwindet, zeigt sich an dem Beispiel von Rolf und Renate Krüger, die jetzt in Heeßen ihr goldenes Ehejubiläum feiern konnten. Kennen gelernt haben sich die beiden bei einem Betriebsausflug des Finanzamtes Northeim. Schon sieben Monate später wurde geheiratet, obwohl die Mutter des Bräutigams damals strikt dagegen war.
Es passte nicht in ihre Planung, dass der Sohn ein "armes Flüchtlingsmädchen" heiratete. Die Familie der Braut war in Berlin-Tempelhof ausgebombt worden, lebte danach erst in Thüringen und flüchtete 1948 bei Nacht und Nebel über die Grenze nach Northeim. Rolf Krüger: "Wir hatten einen ganz schweren Start; unser Geld reichte nur für den Ring meiner Frau, während ich den Ehering meiner verstorbenen Großmutter trug."
Aus Kostengründen verzichteten die beiden auf ihren Traum von einer kirchlichen Trauung in der Stabkirche zu Hahnenklee. Ein Freund nahm stattdessen eine Art private Trauzeremonie vor. Seitdem besuchen die Eheleute alljährlich einmal zu einer stillen Andacht das bekannte Gotteshaus im Harz. Weil der Ehemann als Finanzbeamter in leitenden Positionen mehrfach versetzt wurde, gab es insgesamt neun Umzüge. Inzwischen wohnt das Paar aber schon seit fast 30 Jahren im eigenen Haus in Heeßen.
Die Goldene Hochzeit wurde zusammen mit zwei Söhnen und einer Tochter sowie zwei Enkeln gefeiert.
Übrigens: Die Eheleute haben daheim eine klare Arbeitsteilung. Die Jubilarin kümmert sich um den Garten, er um die Küche. Zu den gemeinsamen Hobbys zählt das Tanzen, das sie seit über 35 Jahren in verschiedenen Vereinen ausüben. Außerdem wandern sie gern, am liebsten im Harz und auf dem Brocken, früher aber auch in den Südtiroler Dolomiten.