Bad Nenndorf. Dem Abriss des Kurhaus-Anbaus steht nichts mehr im Wege. Das bislang darin residierende Restaurant Andria ist aus dem Kurhaus aus- und in den Part-AG-Komplex eingezogen, wo auch der Rewe-Markt angesiedelt ist.
Auf Anfrage dieser Zeitung erklärte Bauamtsmitarbeiterin Sarah Gornik, dass die Schlüsselübergabe für die Räume in der vergangenen Woche vollzogen worden ist. Dies habe aber nicht unbedingt etwas mit dem Rechtsstreit zu tun, den Andria-Wirt Giuseppe Rana und die Stadt noch immer ausfechten. Denn umgezogen in das noch freie Lokal ein Stück weiter die Kurhausstraße hinunter wäre das Restaurant ohnehin.
Schließlich muss für die Sanierung des Kurhauses der Anbau zwingend abgerissen werden. Denn die rund sechs Millionen Euro teuren Arbeiten sollen das einst elegante Gebäude wieder möglichst nah an seine ursprüngliche Gestalt heranführen. Der Abriss soll jetzt möglichst bis zu den Sommerferien erledigt sein. Eine Baugenehmigung benötigt die Stadt dafür nicht.
„Wir müssen so etwas dem Landkreis nur anzeigen“, sagte Gornik. Somit kann der Abriss nun in Auftrag gegeben werden. Dies bedeutet aber nicht, dass damit der Startschuss für die eigentliche Sanierung fällt. Diese soll Gornik zufolge Ende des Jahres beginnen. Denn an Teilen der Pläne werde derzeit noch gefeilt.
Geplant ist eine schrittweise Sanierung unter Berücksichtigung der Mieterbelange. Die einzelnen Bauphasen werden beispielsweise mit den Praxisbetreibern abgestimmt, damit diese ihre Urlaubszeiten dann einplanen, wenn die Einschränkungen am größten sind.
Zum Stand des Rechtsstreits mochte sich Gornik nicht en détail äußern. Es sei ein Versäumnis-Urteil gefällt worden, gegen das die Anwälte des Gastronomen Widerspruch anstrengen wollen. Vor Gericht war die Stadt im Herbst gezogen, weil Rana sich weigerte, den Anbau zu verlassen (wir berichteten). Er wollte mit seinem Restaurant dort bleiben, was die Stadt mit Hinweis auf das Sanierungskonzept strikt ablehnte.gus