Rolfshagen (maro).
Nachdem immer wieder feuchte Wände alle Renovierungsarbeiten im Sportheim der Turn- und Sportgemeinschaft (TuSG) zunichte gemacht haben, nutzte die Gemeinde jetzt den Frost der letzten Tage, um das Gebäude gründlich und vermutlich dauerhaft trocken zu legen. Dazu wurde der Steilhang an der Rückseite des Gebäudes weiträumig abgetragen und mit Winkelstützen aus Beton so weit von der Rückwand entfernt, dass die Mauern abtrocknen können und Oberflächenwasser vom Hang über ein breites Bett aus Drainagekies abfließen kann.
Eigentlich hatte der Bauhof diese Arbeiten mit eigenen Geräten durchführen wollen, doch der Gemeindebagger war den umfangreichen Erdarbeiten nicht gewachsen. Da musste Heinrich Helper aus Poggenhagen mit seinen leistungsfähigeren Maschinen her. Die konnten den durchweichten Steilhang allerdings erst befahren, nachdem der Frost den Untergrund ausreichend befestigt hatte. Dafür waren am Montag ideale Voraussetzungen gegeben, so dass Verwaltungsvize Thomas Priemer kurzfristig den Startschuss geben konnte. Mit Hilfe von Bauhofmitarbeitern konnte Heinrich Helper innerhalb von nur drei Tagen die Arbeiten weitgehend abschließen. Jetzt sind die Winkelstützen eingebaut und werden vorübergehend noch mit Holzbalken von der Rückwand ferngehalten, bis sich die Aufschüttung hinter den Stützen ausreichend gesetzt hat und eine zusätzliche Bepflanzung den Steilhang vor dem Abrutschen schützt. Was dann bleibt, ist ein 1,80 Meter breiter Zwischenraum, dessen Sohle noch mit Drainagekies aufgefüllt werden muss. Wie Friedhelm Liwack vom Bauamt erläuterte, wurde dieser Schutzstreifen so breit gewählt, damit der Bauhof dort bei eventuellen späteren Wartungsarbeiten Maschinen einsetzen kann.
Für Liwack wurde damit jetzt eine Bausünde behoben, die noch zu Zeiten der selbstständigen Gemeinde Rolfshagen begangen wurde. In seinen Augen war es damals eine falsche Entscheidung gewesen, das Sportheim an dieser Stelle zu bauen. Seine Erfahrung: "Wer ein Haus so weit in einen Hang baut, muss einfach damit rechnen, dass eines Tages Grund- oder Oberflächenwasser in das Mauerwerk eindringt."
Dieses Problem war nach dem Hochwasser 2002 besonders besorgniserregend sichtbar geworden, als die Wassermassen den Hang noch dichter an die Rückwand gespült hatten. Danach hatten zunächst im Sommer 2003 TuSG-Mitglieder mit Hilfe des Bauhofs einen ersten Sanierungsversuch gestartet. Die Rückwand wurde mit Hilfe eines Spezialunternehmens frei gegraben, danach mit Schwarzanstrich und Isolierplatten abgedichtet und mit Drainagerohren vor Wasser geschützt.
Doch das Wasser war stärker. Jetzt aber ist nach Liwacks Einschätzung endgültig Schluss mit den feuchten Wänden, zumal die Reste des jüngsten Erdaushubs an der Oberkante des Hangs noch zu einem Wall aufgeschüttet werden, der Überschwemmungen vom angrenzenden Acker verhindern soll.