Krankenhagen (la).
Exten hat einen neuen Trainingsplatz, der TSV Krankenhagen hofft jetzt, dass sich in seiner gleich gelagerten Angelegenheit endlich etwas bewegt. Denn der Platz in Krankenhagen sei der am höchsten belastete im ganzen Stadtgebiet, sagt TSV-Fußballspartenleiter Lothar Klemme.
"Unsere Fußballmannschaften, von der kleinsten Jugend bis zur ältesten Alt-Herrenmannschaft, haben unter der mangelnden Infrastruktur zu leiden", schilderte er die Situation. Zu Spitzenzeiten trainierten drei bis vier Teams. Und wenn Punktspiele in der Woche stattfänden, müsse das Training sogar ausfallen. "Es ist kein Wunder, dass da der sportliche Erfolg auf der Strecke bleibt", klagt Klemme.
Der TSV Krankenhagen habe daher nochmals einen Anlauf unternommen und dem Ortsrat vorgeschlagen, dieser möge sich darum bemühen, dass die ehemalige Feuerwehrwiese am Knickbrink aus dem Naturschutzgebiet herausgenommen wird. Dort könnte man dann in der Größe eines halben Spielfeldes einen Trainingsplatz anlegen. "Der Vorteil ist, dass sich in unmittelbarer Nähe der Hauptplatz mit Umkleidemöglichkeiten und sanitären Anlagen befindet", so Klemme. Dieser hat auch Vergleiche mit anderen Plätzen angestellt: Der SC Rinteln könne mit 14 Mannschaften auf fünf Plätzen trainieren und spielen. Nach Klemmes Statistik würde der SC sogar mit drei Plätzen auskommen "und die bestehen am Schulzentrum Burgfeldsweide". "Da soll dem SC "für 1,4 Millionen Euro ein Denkmal gesetzt werden", obwohl für relativ kleines Geld die Umsiedlung möglich wäre", so Klemme. Das Clubheim des SC sei damals nur unter der Bedingung genehmigt worden, dass es an anderer Stelle wieder aufgebaut werden kann. Es müsse also lediglich umgesetzt werden. Umkleidemöglichkeiten und sanitäre Anlagen wären in der Kreissporthalle vorhanden: "Aber es wird wie selbstverständlich hingenommen, dass der SCR ein neues Sportgelände mit zwei Plätzen, Umkleide- und Bewirtungsmöglichkeiten benötigt."
Bei der Erstellung der Statistik der Platzauslastung für Rintelner Vereine hat Klemme festgestellt, dass fast alle anderen Vereine wesentlich schlechter gestellt sind als der SCR. In Todenmann spielen fünf Teams auf einem Platz, in Deckbergen zehn auf zwei Plätzen, in Exten elf auf einem (mit der Inbetriebnahme des neuen Sportplatzes noch 5,5) und in Engern nutzen 13 Mannschaften zwei Plätze.
Da am Sportplatz in Krankenhagen auch die Parkplätze nicht ausreichen, schlägt der TSV vor, am Fuße des Thingplatzweges weitere Parkmöglichkeiten zu schaffen, die dann auch bei Veranstaltungen des Heimatvereins am Backhaus oder Kindergarten benutzt werden könnten. Der Besitzer soll in direkten, aber inoffiziellen Gesprächen Verhandlungsbereitschaft signalisiert haben. "Der bestehende Parkplatz ist ohnehin viel zu klein. Regelmäßig wird der Thingplatz so zugeparkt, dass Rettungsfahrzeuge nur unter größten Schwierigkeiten durchkommen", berichtete Klemme. Hier wünscht man sich konsequente Absperrungen, etwa mit Holzpfählen. Den Besuchern seien 100 Meter Fußweg wohl zumutbar.
Ebenfalls mangelhaft sehe es beim TSV Krankenhagen mit den Trainingsmöglichkeiten im Winter aus, da nur begrenzte Hallennutzungszeiten zur Verfügung stehen. "Als ich im vergangenen Jahr den Vorschlag gemacht habe, den ehemaligen ,Marktkauf'-Baumarkt zu einer Sporthalle umzufunktionieren, war das nicht als Witz gemeint", stellte Klemme nochmals klar.
Beim Bauamt der Stadt Rinteln ist man skeptisch, ob sich die Wünsche des TSV so einfach erfüllen lassen. Das Problem: Die gewünschte Erweiterungsfläche liege im Landschaftsschutzgebiet, und der Landkreis zeige wenig Neigung das zu ändern, wie sich bei diversen Ortsterminen herausgestellt habe. Man habe auch schon alternative Flächen geprüft, schilderteBaudezernent Reinhold Koch gestern in einem Telefongespräch, unter anderem im Industriegebiet Süd, aber bisher seien diese Pläne aus unterschiedlichen Gründen nicht weiter verfolgt worden.