Sachsenhagen. Mit einer Andacht in der Elisabeth-Kirche und einem anschließenden Blini-Essen im Gemeindehaus haben die Mitglieder des Arbeitskreises Tschernobyl des 30. Jahrestages der Reaktorkatastrophe von Tschernobyl gedacht. Seit 1996 engagieren sich Menschen aus den Kirchengemeinden Altenhagen-Hagenburg und Sachsenhagen für die Einwohner des weißrussischen Ortes Tschaptzschize.
Pastor Josef Kalkusch bedankte sich in seiner Andacht für die Solidarität mit denen, die unter der Katastrophe gelitten hätten und immer noch litten. Es sei unverantwortlich gewesen, auf eine Technik zu setzen, die nicht mit den Fehlern des Menschen rechnet. Kalkusch dankte den Familien in Weißrussland für den Mut und das Vertrauen, ihre Kinder nach Deutschland zu schicken, und er dankte den Familien in Sachsenhagen und Hagenburg, diese Kinder aufzunehmen.
Rund 20 Jahre lang leistet der Arbeitskreis Hilfe in Tschaptzschize, bis hin zum Schicken von Lebensmittelpaketen. „Wir haben Kindergarten und Schule unterstützt, sonst wären sie schon früher dort weg gewesen“, meinte der Arbeitskreis-Vorsitzende Volker Töpp. Immer weniger Einwohner blieben in dem Ort, gegenwärtig gibt es Hilfe für die einzige verbliebene Begegnungsstätte.
Die Bilder des Vortrages, den Töpp zusammen mit Ulla Thürnau-Freitag im Anschluss an das Blini-Essen hielt, stammten von der jüngsten Fahrt nach Weißrussland. Sie machten den rund 50 Besuchern im Gemeindezentrum deutlich, wie eng und familiär die Beziehungen zwischen einigen Familien geworden sind. Auch von eigenen positiven Erfahrungen berichtete Töpp: „Es macht froh, zu sehen, dass man wenigstens einigen Menschen helfen konnte.“ Der Spendenerlös des Blini-Abends kommt dem Arbeitskreis zugute.