Bad Nenndorf. Das Jahr 2015 ist ein ereignisreiches für das Anti-Nazi-Bündnis „Bad Nenndorf ist bunt“ gewesen. Der Vorstand wurde bei der Mitgliederversammlung in dieser Woche wiedergewählt.
Bad Nenndorf. Das Jahr 2015 ist ein ereignisreiches für das Anti-Nazi-Bündnis „Bad Nenndorf ist bunt“ gewesen. Der Vorstand wurde bei der Mitgliederversammlung in dieser Woche wiedergewählt.
Nicht nur die Protestaktionen gegen den jährlichen Aufmarsch von Rechtsextremisten am Winckler-Bad im August stehen im Fokus des Bündnisses. Die Mitglieder unterstützten Theaterstücke, Ausstellungen, Aktionswochen und sind in der Flüchtlingshilfe aktiv.
Wesentliche Zusammenstöße mit politischen Gegnern hatten die Aktivisten bei ihrer regulären Arbeit nicht zu beklagen, es beschränke sich auf gelegentliche Pöbeleien. 18 900 Euro waren die Aktionen dem Bündnis im vergangenen Jahr wert. Kassenprüfer Bernhard Herrmann bescheinigt dem Verein „eine gute Finanzsituation für 2016“.
Bei den Neuwahlen blieb alles beim Alten: Jürgen Uebel bleibt Vorsitzender, Birgit Kramp die stellvertretende Vorsitzende und Thomas Winkler Kassenwart. Beisitzer sind Achim Schultz-Waßmuth von der evangelischen Kirche, Moran Dzang vom Jugendzentrum, Marina Jalowaja von der jüdischen Gemeinde, Steffen Holz vom DGB und Sigrid Bade vom VfL Bad Nenndorf. Die Kassenprüfung obliegt Wilfried Bade und Werner Hermann.
Bei einer kurzen Budget-Diskussion erörterten die Mitglieder, ob es eine feste Summe als Aufwandsentschädigung für die Aktivisten geben sollte. Dazu wäre aber eine Satzungsänderung nötig gewesen. Die Kontroverse um die Unterbringung von Flüchtlingen an der Horster Straße sorgte für Gesprächsstoff. Vertreter des Bündnisses hatten gemeinsam mit Kreisrat Klaus Heimann erörtert, ob die Einschränkungen diskriminierend und inwiefern wirtschaftliche Interessen von Gastronomen berührt sind.
Auch Probleme beim ausreichenden Angebot von Sprachunterricht und Fahrrädern für Flüchtlinge kamen zur Sprache. „200 neue Mitbürger standen ein halbes Jahr ohne Deutschkurs da“, bemerkte ein Teilnehmer. Ehrenamtliche Helfer seien oft überlastet. In der ersten Jahreshälfte stehen ein Workshop am 21. Mai zur Vorbereitung der Aktionen im August und ein Kulturfest am 11. Juni auf der Agenda. Informationen zum geplanten Nazi-Aufmarsch hat das Bündnis bisher noch nicht.geb