Heeßen (tw).
Das wird viele Heeßer freuen: Die Gemeinde will 2006 - möglichst - zwei Boulebahnen im Dorfmittelpunkt anlegen. "Die Grundstücksfrage ist mit Landwirt Gerhard Hasse (WGH) bereits geklärt", sagt Vize-Bürgermeister Kai Alack (SPD). Ähnlich wie beim Errichten der Bahn in Luhden beziehungsweise bei der Sanierung des Waldweges in Buchholz, soll der Bau weitestgehend in Eigenarbeit und mit Hilfe von Sponsorengeldern erfolgen und der Gemeinde damit Kosten sparen helfen.
"Wie's handwerklich gemacht wird - das wird der Bauausschuss bei einem Ortstermin in Luhden klären", sagt Alack. Der Vize-Bürgermeister verweist darauf, dass im Rat Heeßen Landwirte sitzen, die für den Bau Maschinen bereit stellen können. Kommt hinzu: "Ich selbst habe in Sachen Bau bereits mögliche Sponsoren aus der Wirtschaft angesprochen; sie sind nicht abgeneigt", unterstreicht Bürgermeister Wilhelm Brümmel (CDU). Besagte Boulebahnen sind der - im Augenblick als finanzierbar geltende - Teil des Konzepts von Landschaftsplaner Thomas Zerner (ILE-X, Bückeburg) für die künftige Dorfmitte Heeßens. Laut Alack eignet sich der Platz aufgrund seiner Lage "hervorragend für Turniere".
Hinter einem weiteren Projekt der Gemeinde für 2006 steht indes noch ein Fragezeichen: "Wir würden gern die Fahrbahndecke auf dem noch nicht sanierten Teil der Wiesenstraße zwischen Auebrücke und L
451 sanieren", sagt der Vize-Bürgermeister. Das ginge indes nur, wenn für die Maßnahme Mittel des Bundes aus dem Gemeindeverkehrs-Finanzierungsgesetz (GVFG) flössen. Denn: "Die Altdecke ist teerhaltig, der Belag müsste auf eine Sondermülldeponie - das würde die Sanierung zusätzlich verteuern", sagt Brümmel.
Ein weiteres Fragezeichen steht hinter dem B-Plan Nr. 14 "Auf dem Kampe" und "Aulenbruch III", den die Gemeinde im Frühjahr beschließen will - allerdings nur noch in Details. Bekanntlich wollte der Grundstückseigentümer dort Raum für "Wohnen" schaffen. Ein Wunsch, den ein Lärmgutachten des TÜV Hannover jedoch durchkreuzte. Jetzt soll dort ein Misch- und Gewerbegebiet entstehen. Besagtes Fragezeichen gilt allein noch der Zufahrt: über den Wiesengrund oder über eine Extra-Straße? "Die Zeichen", meint Brümmel, "stehen inzwischen auf ,Wiesengrund'
".
Eine Altlast aus dem Jahre 2005 wird den Rat Heeßen auch 2006 noch beschäftigen: die Verlegung des Weges im Norden der Brücke am Feuchtbiotop. "Wir stehen mit Landwirt Friedrich Rahe im Dialog", sagt Alack. Ziel der Verhandlungen, die möglichst noch im Frühjahr abgeschlossen werden sollen, sei es, das fragliche Grundstück zu kaufen, die Bäume entlang des Weges zu beschneiden (nicht aber zu fällen!) und eine neue Zufahrt zur Wiese im Bereich hinter den Bäumen zu schaffen.
Unstrittig ist dagegen die Erneuerung des Regenwasserabflusses im Bereich "Hauptstraße - Hübner" Richtung Aue, für die Heeßen bereits im Haushalt 2005 insgesamt 80
000 Euro bereit gestellt hat. "Der Auftrag ist vergeben, die Arbeiten sollen im Frühjahr beginnen", so der Vize-Bürgermeister. Völlig unklar ist allerdings noch, was Heeßen in Sachen Hochwasserschutz unternehmen und bezahlen kann. Ein großes Thema für den Rat im soeben begonnenen Jahr.
Größter Wunsch des Gemeinderates 2006: "Dass auf dem verunstalteten Grundstück, das einst Edeka bebauen wollte, endlich etwas passiert", sagt Alack. Laut Brümmel gehört das Grundstück dem Landkreis. Nachdem Bad Eilsen den Bau eines Marktes verhindert habe, hatten sich Pläne eines Obernkirchener Bauträgers durch Insolvenz zerschlagen, auf dem Areal Doppelhaushälften zu errichten. Zwischenzeitlich wurde dort sogar Müll wild "entsorgt", bis die Gemeinde die Zufahrt mit Findlingen blockierte; freilich wurde einer der Steine bereits gestohlen.
Übrigens:
Laut Alack hatte Heeßen zum Jahreswechsel 36
700 Euro in der Rücklage. Die Gemeinde wird ihren Haushalt wohl ausgleichen können. Die Aktivitäten von Schützenverein und Dorfjugend Heeßen könnten auch 2006 bezuschusst werden.