Rinteln (ur/wm).
Matthias Möller und seine "Marktwirtschaft" sind in Rinteln eine Institution. Hier wird es eine "Wachablösung" geben, Möller geht und der Bad Eilser Gastronom Karl Stramer übernimmt die Gaststätte.
Seit Wochen schon rumort es unter Rintelner Kneipengängern, dass Matthias Möller die "Marktwirtschaft" schließen werde, weil sein Pachtvertrag auslaufe und die Herforder Brauerei als Generalpächter bereits mit einem Nachfolger einig sei.
Ein Gerücht, dem eigentlich niemand trauen mochte: Schließlich läuft der Laden nach wie vor sehr gut und Wirt Möller selbst war immerhin beim bundesweiten "Kneipenoscar" der Herforder Brauerei anno 2002 als "Wirt des Jahres" nominiert worden.
Für weitere Zweifel sorgte die Behauptung, der neue Pächter wolle in den traditionsreichen Räumen der Marktwirtschaft eine Filiale der amerikanischen Kaffeehaus-Kette "Starbuck´s" einrichten. Zumindest daran ist wohl überhaupt nichts dran: wie Bärbel Schwarze vom Gastronomie-Marketing der "Herforder" gegenüber unserer Zeitung erklärt, "wird es an diesem Standort weiterhin unser Bier geben!" Kein Dementi aber gab es zum Thema Pächterwechsel: "Ich stelle mich bei solchen Anfragen grundsätzlich vor unsere Kunden. Und wenn Herr Möller dazu etwas zu sagen hat oder sagen möchte, dann soll er Ihnen das persönlich mitteilen!"
Das tat Matthias Möller dann auch: Ja, das Gerücht stimmt! Zwölf Jahre Marktwirtschaft seien genug, er bleibe Rinteln ja erhalten und sei mit dem Management des Brückentorhotels wie des Biergartens auch nicht gerade unterbeschäftigt.
Und weil Matthias Möller ein Gastwirt mit Leib und Seele ist, hat er gleich selbst für einen würdigen Nachfolger gesorgt: Karl Stramer, der in der Gastronomieszene den besten Ruf hat und in Bad Eilsen das "Café am Kurpark" und das Tanzcafé Königsberg betreibt. Mehr noch, Stramer in Gitarrist, hat in mehreren Bands mitgespielt und Konzerte organisiert. Hier möchte der Bad Eilser Gastronom auch anknüpfen. Er könne sich vorstellen, schilderte Stramer am Mittwoch in einem Telefongespräch, den Saal der Marktwirtschaft dafür zu nutzen, wenn es in Rinteln eine entsprechende Resonanz gebe. Als Zielpublikum sieht er "das mittlere Alter", eben Leute die Oldies und Country schätzen, mit den Stones und Jonny Cash aufgewachsen sind. Ansonsten will er in der Marktwirtschaft mit ihrem gut funktionierendem Konzept nichts wesentliches ändern: Das Bistroangebot bleibt und Fußballfans können auch künftig dieSpiele auf dem supergroßen Fernseher verfolgen. Allerdings wird, wie es sich bei einem Wechsel gehört, erst einmal renoviert. Möller will die Marktwirtschaft am 15. März schließen, am 1. April soll die Gastwirtschaft dann unter neuer Regie wieder eröffnet werden. Am Zapfhahn des Biergartens aber wird die "Institution Möller" den Rintelnern weiterhin erhalten bleiben: Ein Grund mehr, auf einen schönen Sommer zu hoffen!