Rinteln (wm).
Gestern Morgen der empörter Anruf einer Familie aus der Brennerstraße: Vor dem Haus Brennerstraße 5 sei ein Baum abgesägt worden, nur der Stumpf sei in der Bauminsel noch zu sehen, die Täter könnten nicht weit weg sein, das Sägemehl liege da noch.
Ein Telefonanruf beim Bauamt ergibt, da waren keine Baumfrevler an der Motorsäge, sondern städtische Arbeiter. Eine Aktion, die hochoffiziell vom Verwaltungsausschuss abgesegnet worden ist.
Über den Hintergrund hat unsere Zeitung bereits im November vorigen Jahres berichtet: Der Hauseigentümer von Haus Nummer 5 möchte das Gebäude nicht nur sanieren, sondern im hinteren Bereich auch neue Parkplätze für seine Mieter anlegen, für fünf Fahrzeuge, die damit von der Straße verschwinden würden.
Bisher einziges Problem, das dem Projekt im wahrsten Sinne im Wege stand: Der Baum genau vor der Hauseinfahrt. Der Hauseigentümer stellte korrekt bei der Verwaltung den Antrag, die Bauminsel versetzen zu dürfen und verwies darauf, dass die Stadt ja grundsätzlich die Anlage von privaten Parkplätzen fordere, um den öffentlichen Parkraum zu entlasten. Aus diesem Grund müsste ja sogar Ablösebeträge gezahlt werden, wenn man keine Parkplätze schaffen könne. Für den Verwaltungsausschuss offensichtlich eine logische Argumentation. Der Ausschuss entschied, der Baum an dieser Stelle sei verzichtbar.
Beim Bauamt denkt man jetztüber eine geeignete "Ersatzmaßnahme", sprich eine Neupflanzung nach.
Damit Fahrzeuge auch tatsächlich in die Einfahrt passen können, wird demnächst das Tor verbreitert und die Passage zum Hof umgebaut.