Bernsen (la).
Die Straßenbauarbeiten in Bernsen sind abgeschlossen. Seit heute früh, 5 Uhr, kann der Verkehr wieder über den Auetal-Highway rollen.
"Am Sonnabend und Sonntag war es hier so ruhig wie nie", sagten die Anwohner der Landesstraße 443. Sogar direkt in Bernsen wurde die Baustelle nicht als störend empfunden. "Das Auffräsen und Erneuern der Straße hat lange nicht so viel Lärm gemacht wie die unzähligen Lastwagen, die hier täglich durchdonnern", war man sich einig. Dabei wurde bis morgens um 3 Uhr gearbeitet.
Nachdem am Freitagabend noch das Chaos zwischen der Bernser Landwehr und Bernsen herrschte, weil Lastwagen- und Autofahrer die Sperrschilder missachtet hatten und dann ohne Wendemöglichkeit vor der Baustelle standen (wir berichteten), waren es am Sonnabend und Sonntag nur noch Autofahrer, die sich nach Bernsen "verirrten". Über die Anliegerstraße "Zum Eisenhammer" rollte so viel Verkehr wie sonst in einem ganzen Jahr nicht.
Das hatteüberwiegend mit der Ignoranz der Verkehrsteilnehmer zu tun: Etwa 15
000 Euro soll allein die Beschilderung der Umleitungsstrecke gekostet haben - doch viele Autofahrer "übersahen" die zahlreichen Sperr- und Hinweisschilder einfach, so zum Beispiel am Deckberger Pass. Gestern Nachmittag, als die Bauarbeiten in Bernsen abgeschlossen waren, der Straßenbelag aber noch aushärten musste und die Sperrung daher noch bestand, fuhren sogar Pkw - vorbei an den Barrieren und über Privatgrundstücke - über die frisch sanierte Straße. "Wenn die Polizei bei allen abkassiert hätte, die hier verkehrswidrig gefahren sind, dann hätte man die Kosten für die Straßensanierung wieder raus", meinte eine Bernsenerin.
Dass die Ausschilderung von vielen Verkehrsteilnehmern ignoriert wurde, nahm die Polizei offenbar ungerührt hin: "Das erleben wir täglich", war von dort zu hören.