Lauenau. Ein kleines Stück weiter ist der Flecken Lauenau bei der Lösung des Mühlenaue-Problems. Am Montagabend gestand der Unterhaltungsverband 53, der für das Gewässer zuständig ist, ein Entgegenkommen zu.
Das Problem ist über mehrere Jahre gewachsen: Weil das Wehr jenseits der Marktstraße lange Zeit kaum oder gar nicht geöffnet wurde, ist der Arm der Aue teilweise verschlammt, es haben sich Landzungen gebildet, die den Wasserfluss beeinträchtigen, und die Ufer sind zu stark bewachsen. Der betroffene Bereich befindet sich auf dem bisherigen Anwesen derer von Meysenbug. „1995 hat der Unterhaltungsverband den Anliegern eine Räumung angekündigt, jetzt haben wir 2014“, machte Jörg Döpke, stellvertretender Gemeindedirektor, deutlich.
Verbandsvertreter Frank Faber verspürte zunächst keine Neigung, an der Mühlenaue umfangreich tätig zu werden. Während einer Besichtigung hatte er zwar bereits festgestellt, dass es einige kritische Zonen gibt, und beim Ortstermin des Ausschusses für Jugend, Kultur und Umweltschutz ließ er sich die Details erklären. Auch Anwohner Karl Erdmann Freiherr von Meysenbug nutzte die Gelegenheit, seinem Unmut Luft zu machen.
Doch Faber ging davon aus, dass das von der Kommune nun übernommene regelmäßige Öffnen des Wehres – auch bei Gewittern – zu einem allmählichen Abfluss der abgelagerten Sedimente führen wird. Das Abtragen einer Landzunge, die nach von Meysenbugs Worten für Schäden an einem Gebäude verantwortlich ist, sei auch verhandelbar. Darüber wolle der Verband mit dem neuen Eigentümer des verkauften Ritterguts sprechen.
Doch ein umfangreiches Ausbaggern des Baches lehnte Faber ab. Dabei werde biologisch hochwertige Sohle entfernt. Immerhin ließ sich Faber dazu bewegen, im hinteren Bereich des Anwesens derer von Meysenbug einen Baggereinsatz auf einem etwa 15 Meter langen Abschnitt ins Auge zu fassen.
Außerdem soll am Wasserkreuz, wo die Mühlenaue von der Rodenberger Aue abzweigt, eine Optimierung an den Gabionen vorgenommen werden, sodass wieder mehr Wasser in den Bacharm fließt. Die Hochwasserschutzmaßnahmen von vor rund 15 Jahren sind in den Augen von Meysenbugs der Auslöser der gesamten Misere.