Bückeburg.
Mit einem
Streifzug durch verschiedenste Epochen haben die Schaumburger Märchensänger und die seit 1992 mit ihnen befreundete Rostocker Singakademie ihre Zuhörer im Saal der Musikschule in fröhliche Stimmung versetzt.
Der Kinderchor aus der Hansestadt beginnt jetzt im Bremer Landschulheim in Bad Eilsen eine Probenfreizeit. Vorab zeigten die Mädchen und wenigen Jungen im Alter zwischen sieben und 19 Jahren erst einmal den Bückeburgern, was an Sangeskunst und Elan in ihnen steckt. Unter kundiger Leitung von Herbert Schoof stellte die muntere Crew mit hellem, klaren Sound und viel Energie Klangvolles von alten Meistern vor und wartete mit Eissler-Stücken aus dem "Liederbüchlein" auf. Dann startete das aufgeschlossene Team zu einer farbenfrohen Notenreise durch die USA, die tschechische Republik, nach Israel bis zum Baltikum. Schnell bewiesen die begabten Jugendlichen dabei, warum sie zahlreiche Wettbewerbe gewinnen konnten. Freude an der musikalischen Auseinandersetzung wehte danach durch die von Pferdegetrappel, gluckernden Fischen und lautmalerisch zu Werke gehenden Ameisen geprägten Kompositionen, die unter anderem aus Griegs "Kinderliedern" stammen. Wie ein frischer Frühlingswind zog eine Samba durch den Raum, und auch in den weiteren Beiträgen war das Engagement der Rostocker in jeder Note zu spüren und zu fühlen. Als zum Schluss der fetzige Titel von der schönen Tilla mit der Vorliebe zum Lila ertönte, prasselte der Beifall nur so. Die für die Singakademie treffende Zugabe: "Music is my life".
Technische Versiertheit, Jugendfrische und schöne Wechsel zwischen Einzelvorträgen und Ensembleleistungen zeichneten die harmonischen Darbietung der Schaumburger Märchensänger aus. Mit spielerischer Leichtigkeit sang sich die von Volker Arendts intensiv geschulte Formation durch Stimmungsvolles wie die "Edle Musik", die "Loreley", "Rosmarien" und die "Nachtigall". Mit Verve setzten die Vokalisten das verjazzte "Hab' mein Wagen voll geladen" in Szene, zauberten Gospel-Flair ins Ambiente, sorgten für ohrenschmeichelnde Folklore und spanisches Feuer. Plastisch entwarf die Truppe zudem die flotten "Raindrops", veranschaulichte, warum die Mimi ohne Krimi nie ins Bett geht und verabschiedete sich swingend mit Melodien aus dem Dschungelbuch. Eine kurzweilige Show!