Stadthagen (jl).
In den letzten Tagen des alten Jahres hat Holger Schulz, Vorsitzender des Stadtmarketingvereins Stadthagen (SMS), nur gute Stimmungen von seinen Mitstreitern eingefangen, egal in welcher Branche diese in Stadthagen aktiv sind. Nach den Darlegungen von Schulz muss sich im Weihnachtsgeschäft 2005 so etwas wie ein Dammbruch ereignet haben, der die Geschäftswelt äußerst äußerst optimistisch in das gestern begonnene Jahr blicken lässt.
An zwei Beispielen hat Schulz deutlich gemacht, wo er die Anzeichen einer Trendwende im Käuferverhalten sieht und woher die Stadthäger Geschäftsleute ihren Optimismus schöpfen. So sei am schon fast traditionellen Umtauschtag nach Weihnachten in den Geschäften für Unterhaltungselektronik in großem Maße Ware zu Gunsten von "hochpreisiger Ware" umgetauscht worden. "Da wird richtigetwas erwartet", gab Schulz die Erwartungen in dieser Branche wieder. Für die größeren Umsatz in 2006 sollen die Fußballweltmeisterschaft und die für 2007 ins Haus stehende höhere Mehrwertsteuer sorgen.
Das zweite Trendwende-Beispiel hat Schulz im eigenen Geschäft "Feinkost Tietz" erlebt: "Ich hatte nicht erwartet, dass die Leute so viele hochpreisige Whiskys und andere Getränke kaufen würden. Das ist das erste positive Jahr seit der Einführung des Euro."
Nicht ganz so rosig sieht es nach den Darlegungen des SMS-Vorsitzenden im Stadthäger Autohandel aus. In der Branche sei 2005 "das zweite Problemjahr nach 2004" gewesen. Zum Herbst habe der Umsatz jedoch leicht angezogen. Die Autohändler rechnen wegen der Mehrwertsteuererhöhung in 2007 in der zweiten Hälfte dieses Jahres mit größerer Nachfrage, um dann "mit einem flauen Gefühl auf Anfang 2007" zu blicken, beschrieb Schulz die Stimmung.
Positiv hat sich vor allem zur Jahreswende auch das Geschäft mit Betten, Schuhen und Textilien entwickelt. Im Schuhhandel sei 2005 ein stabiles Jahr gewesen. Die Händler befürchten laut Schulz allerdings, dass 2007 die Preiserhöhungen von den Herstellern durch "Qualitätsminderungen" aufgefangen werden könnten. Die höhere Mehrwertsteuer, so schätzt der SMS-Vorsitzende wird das Käuferverhalten "klar trennen", zwischen hochwertigen Produkten und den Dingen des täglichen Bedarfs.
Für die Stadthäger Gastronomie kündigte Holger Schulz für dieses Jahr eine kleine Offensive in Richtung neuer Kundengruppen an: "Zurzeit wird an neuen Wochenendangeboten gearbeitet. Da wird Stadthagen stärker vertreten sein."
Das Einkaufszentrum Stadthagen-Innenstadt sieht Holger Schulz wegen der Entwicklung im vergangenen Jahr für 2006 bestens aufgestellt. "Seit der Eröffnung von ,C&A' und ,Frehe' ist deutlich mehr Besucherfrequenz in der Obernstraße. Das lässt für 2006 eine ganze Menge erhoffen." Hinzu komme der neue Kreisel mit "toller Optik und optimalen Verkehrsfluss". "Ich sehe für Stadthagen einen Aufwärtstrend", lautete der entscheiden Satz von Holger Schulz zum Jahreswechsel.