Obernkirchen/Landkreis (rnk).
Wer gestern die Innenstadt besucht hat, wird seinen Augen nicht getraut haben: Am ersten Verkaufstag des neuen Jahres standen unzählige Mülltonnen und Mülltüten an den Straßen. Die Ursache: In der letzten Woche fiel in einigen Bereichen des Landkreises der Abfuhrtag der schlechten Witterung zum Opfer - darunter auch die Bergstadt.
Schuld ist das Weihnachtsfest. Weil der zweite Weihnachtstag auf einen Montag fiel, verschoben sich die Abfuhrtermine um einen Tag. Das wäre an sich kein Problem gewesen, hieß es gestern bei der Abfallwirtschaftsgesellschaft des Landkreises Schaumburg, wenn nicht am Sonnabend das Wetter nicht der Terminplanung einen dicken Strich durch die Rechnung gemacht hätte. Dann wären die um einen Tag verschobenen Freitags-Termine dran gewesen, doch die Städtereinigung West habe alle Abfuhrtermine abgesagt - auch und gerade mit Blick auf die teuren Fahrzeuge, die in hügeligen Orten unter erschwerten Bedingungen hätten abfahren müssten.
Eine Entscheidung, die morgens um 6 Uhr bei der Städtereinigung gefällt werden musste, erklärt Peter Kühn als Geschäftsleiter der Abfallwirtschaftsgesellschaft. Dass diese Entscheidung nun ein bisschen unglücklich gewesen wäre, räumte auch Kühn sofort ein: "Das werden wir intern ansprechen und für das nächste Mal eine bessere Lösung suchen und finden."
Wie geht es weiter? Die Abfallwirtschaftsgesellschaft hat gestern folgenden Abfuhr-Fahrplan bekannt gegeben: und bittet, die damit verbundenen Hinweise zu beachten.
Die ausgefallene Abfuhr an Silvester in den Bereichen Obernkirchen und Auetal wird nun am kommenden Sonnabend, 7. Januar, durchgeführt. Auf Grund des nicht früher möglichen Ersatztermins können auch hier zu den festen Behältern Säcke mit Rest- beziehungsweise Bioabfall und Kartons mit Papier und Pappe ohne Wertmarken gestellt werden.
Im Bereich der Stadt Rinteln sind die Ortsteile Möllenbeck, Krankenhagen, Friedrichswald und Schaumburg betroffen. Hier können bei der nächsten turnusmäßigen Abfuhr sowohl beim Bio- als auch beim Restabfall neutrale Säcke in notwendiger Anzahl zum Behälter dazu gestellt werden, teilt die Abfallwirtschaftsgesellschaft mit.
In der Samtgemeinde Bad Nenndorf waren diverse Straßen und Straßenzüge sowie der Ortsteil Waltringhausen betroffen. Auch hier werden Säcke mit Restabfall beim nächsten Mal mitgenommen. Die Abfuhr der Papiertonnen wird außerplanmäßig am Mittwoch, 4. Januar, nachgeholt.
In allen Fällen sind keine zugelassenen Restabfallbeistellsäcke erforderlich.
Die bittere Pille für die Bürger, vor allem in Obernkirchen: Die nicht abgeholten Säcke müssen nun alle wieder hineingeholt werden. Kühn will gar nicht erst auf die entsprechende Satzung verweisen, die die Bürger verpflichtet, sondern appelliert an die Mithilfe: "Bei einem derartigen Massengeschäft geht es nicht ohne." Denn die Konsequenz wäre ebenfalls unschön: "Die Dienstleistung wird deutlich teurer." Dass die Bürger die Säcke wieder von der Straße zurückholen müssen, ist eine Bitte, die auch Kühn nicht leicht von den Lippen geht: "Die Grenze des Vertretbaren ist damit wohl auch erreicht."