Nur so viel ist überliefert: Das farbenprächtige Gebinde aus Stoffblumen auf einem Tragebügel aus Metall soll ein Kopfputz für Reit- oder Kutschpferde sein, der den Tieren bei festlichen Auftritten aufgesetzt worden ist. Da der Schmuck aus dem Schaumburger Land stammt, ist es naheliegend, zu vermuten, dass die dazu gehörenden Menschen sich zu gleichen Anlässen in Schaumburger Festtagstracht gewandet haben. Wer kann Näheres sagen, oder hat sogar alte Fotos, die diese Annahme bestätigen?
Kopfputz für Pferde, um Freund oder Feind zu beeindrucken sowie um den gesellschaftlichen Stand ihres Besitzers zu unterstreichen, ist seit der Antike bekannt und in abgewandelter Form in Gebrauch bis heute. So gibt es alte Darstellungen von römischen Wagengespannen, deren Zugpferde, ähnlich wie ihre Lenker beziehungsweise Offiziere der Legionen bürstenähnlichen Kopfschmuck tragen. Asterix-Lesern ist das jedenfalls bekannt...
Und bis in neuere Zeit hat sich der Brauch erhalten, Pferde derart aufzubrezeln. Nicht zuletzt bei alpenländischen Reiterprozessionen zu Pfingsten sind Pferde mit prächtigem Zaumzeug samt Kopfschmuck zu sehen. Dass es auch im Schaumburger Land ähnliche Pracht am Pferd gegeben hat, scheint in Vergessenheit geraten zu sein.
Über entsprechende Hinweise oder Text- und Bildbelege würden wir und das Museum in Bückeburg uns freuen...