Obernkirchen (sm).
Das Interesse an Tagesbesuchen in der Bergstadt hat in den letzten Jahren enorm zugenommen. Die historische Innenstadt, das Stift, der Bürgergarten Brockmann, der Skulpturenweg, das Soleschwimmbad, der Radweg, die Industriegeschichte und nicht zuletzt das Museum sind Anziehungspunkte. Die Besucherzahlen des Museums sind in den letzten zwei Jahren parallel dazu deutlich angestiegen. Auf diesen Lorbeeren, so Museumsleiter Rolf-Berndde Groot, "können wir uns aber nicht ausruhen, schon gar nicht in einem Symposiumsjahr".
Das Museum wird daher auch 2006 weiterhin Stück für Stück besucherfreundlicher und attraktiver gestaltet. In den Bereichen Stadtgeschichte und Obernkirchener Sandstein soll die Dauerausstellung in den nächsten Wochen überarbeitet, erweitert und neu konzipiert werden, der Besucher kann sich auf interessante neue Exponate freuen.
Die Ausstellung zur Stadtgeschichte soll sich noch mehr als bisher auf bekannte und bisher weniger bekannte Obernkirchener Persönlichkeiten beziehen. So gibt es etwa ausführliche Informationen zur Werkstatt des Obernkirchener Orgelbauers Johann Andreas Zuberbier, der in der Barockzeit Orgelneubauten für eine stattliche Anzahl norddeutscher Kirchen geschaffen hat. Aber auch der Pionier der Markenwerbung, Dr. August Oetker, wird nicht zu kurz kommen. In einem Berliner Antikladen konnte dazu ein wunderschönes Verkaufsschränkchen aus dem Jahre 1902 aufgestöbert worden - sichtbarer Nachweis, dass man schon vor hundert Jahren die geneigte Hausfrau mit dem "hellen Kopf" umwarb.
Der Bereich "Steinhauerzunft - Obernkirchener Sandstein" wird umgestaltet und die Präsentation verbessert. Wertvolle Hilfestellung und praktische Tipps kamen dazu von der Kustodin des Landesmuseums Hannover, Dr. Anette Broschinsky, die jüngst in Münchehagen unter großer öffentlicher Anteilnahme einen ganzen Fährtenhorizont von Iguanodonten freigelegt hat. Bei ihren Besuchen in den Obernkirchener Sandsteinbrüchen hat Geschäftsführer Klaus Köster sie mit dem Obernkirchener Museum bekannt gemacht.
Der Blick des Museums ist natürlich schon fest auf den 20. August gerichtet, wenn zum siebten Internationalen Obernkirchener Bildhauer Symposium viele auswärtige Besucher auf dem Kirchplatz erwartet werden. Sie sollen mit allen geologischen und historischen Informationen zur Geschichte dieses besonderen Gesteins versorgt werden - seine Entstehungsgeschichte, die besondere Rolle des Obernkirchener Sandsteins in der baufreudigen Renaissance, die Organisation der Obernkirchener Steinhauerzunft und die Menschen und Werkzeuge, die zu seiner Gewinnung und Bearbeitung benötigt wurden.
In der Ausstellungüber den Schaumburger Steinkohlebergbau werden einige Neuerungen zu sehen sein, die vor allen Dingen für Kinder den Besuch des Museums attraktiv machen.
In der besucherschwachen Zeit am Jahresanfang schließt das Berg- und Stadtmuseum für einige Wochen. De Groot: "Wir nutzen die Zeit sinnvoll zur Durchführung von notwendigen Reparaturmaßnahmen sowie zur Neugestaltung von Ausstellungsbereichen."
ErsterÖffnungstag im neuen Jahr ist Sonntag, 26. Februar. Danach geht es im gewohnten Rhythmus weiter: Das Museum öffnet jeden Mittwoch und jeden Sonntag, jeweils von 15 bis 18 Uhr.