Was im Winter 1607 als Privatvergnügen gelangweilter italienischer Adeliger seinen Anfang nahm, hat sich mittlerweile zum Weltschlager entwickelt. Allein in Deutschland existieren rund 150 Theater, in denen die hinreißenden Übertreibungen dieser Kunstform gezeigt werden. Pro Jahr besuchen etwa sieben Millionen Menschen die Vorstellungen. Da wollten die jungen Eveser verständlicherweise nicht fehlen.
Dass die Grundschulhalle dabei kaum das Flair der Mailänder Scala, der Londoner Covent Garden Opera oder der New Yorker Met ausstrahlte, spielte weder für das Publikum noch für die Darsteller eine gewichtige Rolle.
Die Mädchen und Jungen hatten sich im Unterricht ausführlich auf das außergewöhnliche Gastspiel vorbereitet, wussten die einzelnen Stimmlagen zu unterscheiden und waren ein wenig mit dem Inhalt des Singspiels vertraut. Auf der Künstlerseite vermittelte das dreiköpfige Ensemble Spielfreude und Einfühlungsvermögen. Und als am Ende des kurzweiligen Einakters, nach elf Sologesängen, drei Duetten und einem Finalterzett zwischen den Protagonisten wieder alles in Butter war, gab es einen donnernden Schlussapplaus.