Exten (who).
Leute wie Heinrich Feldmann sind das Rückgrat ehrenamtlicher Tätigkeit. Der Wahl-Extener ist seit 1972 eine der tragenden Säulen seiner Ortsfeuerwehr. Dass er bei allem Engagement für die Feuerwehr das Drechseln zu seinem großen Hobby gemacht hat, ist weniger bekannt.
Heinrich Feldmann gehört zu jener Kategorie von Menschen, die eher im Stillen und in der "zweiten Reihe" ihren Einsatz leisten, dafür umso engagierter und effektvoller.
Schon 1971 ist er in seinem Geburtsort Heßlingen in die Freiwillige Feuerwehr eingetreten. Ein Jahr später wechselte er in die Feuerwehr nach Exten, wo seine zukünftige Frau lebte. Als "Extener auf Probe" hat er am Dienstbetrieb teilgenommen, lange bevor er 1977 nach der Heirat endgültig in seinem Wahlheimatort vor Anker ging.
Über 20 Jahre hat Heinrich Feldmann als "Vize" mit Extens ehemaligem Ortsbrandmeister Heinz Quante ein eingespieltes Führungs-Duo gebildet. Nach dessen frühem Tode hat er bis Anfang 2005 weiterhin als Stellvertreter dem neuen Ortsbrandmeister Oliver Kirstein zur Seite gestanden und damit den Generationswechsel in der Ortsfeuerwehr begleitet. Das entspricht wiederum seinem Verständnis von ehrenamtlichem Einsatz: "Ich hatte eigentlich noch zwei Jahre vor mir, aber ich wollte rechtzeitig an einen Jüngeren abgeben, denn gerade jetzt haben wir sehr gute junge Leute, und die sollen auch zum Zuge kommen können."
Heinrich Feldmann ist bekannt dafür, dass er ganze Arbeit leistet. Dazu gehört natürlich der Hallenneubau beim Gerätehaus. Vor 15 Jahren schon hatte er sich zusammen mit Heinz Quante dafür stark gemacht. Jetzt darf er ihn als Baukoordinator für die Feuerwehr begleiten. "Damit kann ich auch die vielen eingespielten Verbindungen zur Stadtverwaltung nutzen, die in all den Jahren gewachsen sind", freut er sich. Wahrscheinlich darf sich Heinrich Feldmann dieses Jahr in den vorzeitigen Ruhestand versetzen lassen. Der gelernte Elektriker hatte über viele Jahre das Vorrecht, bei der Flugplatzfeuerwehr der Achumer Heeresflieger sein Hobby als Beruf ausüben zu dürfen.
Da sich niemand so recht vorstellen kann, dass Heinrich Feldmann die Hände in den Schoß legt, passt sein Hobby genau ins Bild. Von seinem Schwiegervater Wilhelm Wolter hat er dessen Leidenschaft für das Drechseln übernommen und dazu nach dessen Tod die komplette Werkstatt. "Holz war sein Ding und er hat mich auch mit seiner Leidenschaft infiziert und ich komme auch nicht mehr von dem herrlichen Geruch von bearbeitetem Holz los", erklärt Feldmann.
Inzwischen hat er es zu beachtlichen Fähigkeiten an der Drechselbank gebracht, zeigen zahlreiche Stücke aus seiner Produktion. Schalen, Gläserhalter, Eierbecher gehören dazu: "Was letztlich aus einem Stück werden wird, sehe ich erst bei der Arbeit." Und auch bei der Beschäftigung mit Holz ist Heinrich Feldmann ganz der Praktiker geblieben. Das zeigen die unverwüstlichen Grillzangen, die er aus Eschenholz fertigt und die ein Geheimtipp unter Hobby- und Profi-Grillern geworden sind.