Grundlage des Gutachtens ist eine Verkehrszählung, bei der PGT das Fahrzeugaufkommen im Bereich des Knotenpunktes am 14. März zwischen 14 und 19 Uhr dokumentiert hatte. Ergebnis: Die gegenwärtige Querschnittsbelastung aller drei Straßen, so die Gutachter, ist mit maximal 234 Fahrzeugen (Friedrichstraße) pro Stunde "sehr gering". Der Knotenpunkt selbst sei mit momentan 35 bis 89 Kfz pro Stunde "relativ gering" belastet; die Summe aller (Verkehrs-)Ströme am Knoten liege in der Spitzenstunde bei derzeit 345 Fahrzeugen.
Auf Grundlage dieser Zahlen, aber auch von mehreren Modellrechnungen, die sich an Lage und Größe vergleichbarer Lebensmittelsmärkte orientieren, hat PGT prognostiziert, was auf den Knotenpunkt zukommt - wenn Edeka baut. Ergebnis: in der Spitzenzeit 182 zusätzliche Fahrzeuge pro Stunde. Binnen 24 Stunden werde der Kundenverkehr zwischen 910 und 1180 Fahrzeugen je Richtung betragen. An der Zu- und Ausfahrt des Marktes selbst werde die Zahl bei maximal 130 Pkw liegen.
Bleibt die Frage, ob Autofahrer im Kreuzungsbereich künftig mit längeren Wartezeiten rechnen müssten. Aber auch, ob der Bau einer Ampel und/oder eines Linksabbiegerstreifens auf der Arensburger Straße nötig würde. Alle drei Fragen werden in dem Papier der Hannoveraner verneint. Selbst mit einem Markt werde die mittlere Wartezeit am Knotenpunkt die Qualitätsstufe "A" haben und damit wie bisher bei unter zehn Sekunden liegen; würde derselbe Knotenpunkt dagegen durch eine Ampel gesteuert, müsse dort mit erheblich längeren Stehzeiten gerechnet werden.
Die Qualitätsstufe "A" bescheinigt das Gutachten aber auch der Zu- und Ausfahrt zum geplanten Edeka-Parkplatz an der Arensburger Straße selbst: Dort seien "sehr hohe" Leistungsreserven vorhanden. Was im Klartext heißt: Der Bereich könne sogar noch viel mehr "Blech" verkraften als bislang prognostiziert. Selbst zu Spitzenzeiten sei und bleibe ein Linksabbiegen problemlos möglich - ohne, dass es dafür der Anlage eines Linksabbiegerstreifens bedürfe.
Zur Erinnerung: Wie berichtet, will die Edeka Minden-Hannover Holding GmbH auf dem Areal der seit acht Jahren leerstehenden Schaumburg-Klinik einen Neukauf-Markt errichten, der auf 1100 Quadratmetern Verkaufsfläche ein 12 000 Artikel umfassendes Lebensmittelsortiment bieten soll. 30 neue Jobs in Voll- und Teilzeit, darunter auch drei Ausbildungsplätze, könnten so entstehen. Geht es nach dem Edeka-Willen, soll das Objekt Mitte 2007 eröffnet werden. Voraussetzung dafür ist nicht zuletzt das Ändern des bisherigen B-Plans durch den Rat Bad Eilsen.